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Nur DAB+ ist frei empfangbar

Warum Österreich beim Radio keinen Sonderweg gehen sollte

Michael Richter, Vorstandsvorsitzender der Digital Radio Plattform e. V. und Projektleiter Digitaler Rundfunk, Medienanstalt Sachsen-Anhalt Quelle: MSA Dipl. Ing. (FH) Michael Richter Vorstandsvorsitzender Digital Radio Plattform 28.03.2018
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Mobilfunkbasierte Dienste, wie das in Österreich diskutierte 5G-Radio, sind nie freiempfangbar. Sind immer mit einem Provider und dessen Geschäftsmodell gebunden und verursachen erst einmal Kosten." Das sagt Michael Richter, Vorstandsvorsitzender der Digital Radio Plattform." Dagegen sei Radio über terrestrischem Rundfunk flächendeckend für alle frei empfangbar.







Einige private Radiosender in Österreich wollen künftig 5G für den Hörfunk nutzen. Was halten Sie von der Idee aus unserem Nachbarland?
Die Idee ist nicht neu und hat auch nichts mit 5G zu tun. Massenkommunikation findet per Rundfunk über die Antenne als Radio statt und kleinere Reichweiten können per Internet abgebildet werden. Das geht heute schon per WLAN-, aber auch  mobil per LTE- oder dann zukünftig als 5G-Übertragungstechnologie. Radio per Antenne ist jetzt digital und läuft in Deutschland immer besser. Aber auch bei unseren Nachbarn in Europa und weltweit. Der Gerätemarkt ist vorhanden und immer mehr Menschen nutzen es tagtäglich. Es ist in der Fläche frei empfangbar und mit einem neuen Kombiempfänger für UKW/DAB+ zu Hause und im Auto sofort mit zahlreichen neuen Programmangeboten verfügbar.

Welche Vor- und Nachteile für Verbreitung, Kosten und Nutzung sehen Sie bei mobilfunkbasierten Radiodiensten im Vergleich zum terrestrischen DAB+?
Mobilfunkbasierte Dienste sind nie freiempfangbar. Sind immer mit einem Provider und dessen Geschäftsmodell gebunden und verursachen erst einmal Kosten. Im Gegensatz zu Radio per terrestrischem Rundfunk, der flächendeckend für alle frei empfangbar ist.

Der öffentliche ORF und der führende Privatsender Kronehit sind gegen die Einführung von DAB+. Mit welchen Argumenten könnten die DAB+ Verweigerer von der digitalen Terrestrik überzeugt werden? Welche Auswirkungen auf die Digitalisierung des Rundfunks in Europa hätte ein österreichischer Sonderweg?
Auch die Kollegen in Österreich beobachten die Märkte und deshalb glaube ich nicht an einen Sonderweg. So wie es eine nachhaltige Verschiebung der Hörerzahlen weg von UKW gibt – wird man in Österreich schnell reagieren und auf massenwirksame europäische Rundfunk-Technologien setzen.

In Deutschland läuft es derzeit unrund bei der UKW-Netzregulierung. Profitiert davon die Entwicklung bei DAB+ oder ist die bislang problematische Regulierung der UKW-Netze auch für die Etablierung von DAB+ schädlich?
Unrund oder nicht, kann im Moment niemand genau sagen. Alle bemühen sich eine Lösung zu finden. Ja, DAB+ hat Fahrt aufgenommen und freut sich über steigende Verkaufszahlen bei den Geräten stationär und im Auto. Jede Ausschreibung von DAB+ Kapazitäten zeigt ein großes Interesse der Veranstalter. Natürlich könnte es schneller gehen – aber gut Ding braucht seine Zeit.

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