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Nicht die Menschen müssen sich anpassen - sondern die Technik

Wie die Digitalisierung eine Chance für alle ist

Verena Bentele - Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland Quelle: VdK/ Susie Knoll Verena Bentele Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland 29.01.2020
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Die Digitalisierung ist eine große Chance, wenn von vornherein an alle gedacht wird", sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Die zwölfmalige Paralympics-Siegerin im Biathlon betont, dass Barrierefreiheit auch in der Online-Welt allen nütze. Und der digitale Zugang dürfe nie der einzige sein.







Nach einer Untersuchung im Vorfeld eines deutschlandweiten Digitaltages steht hierzulande einer digitalaffinen Mehrheit eine Bevölkerungsgruppe entgegen, die digitalen Technologien skeptisch oder ablehnend gegenübersteht. Was bedeutet das für die Gesellschaft?
Die Digitalisierung ist eine große Chance, wenn von vornherein an alle gedacht wird. Digitale Lösungen müssen für alle nutzbar sein, das Schlagwort ist auch hier „Barrierefreiheit“. Es macht einen Unterschied, ob die Vorlesefunktion von vornherein mitprogrammiert wurde, oder ob nachher ein zweites Programm vorliest. Barrierefreiheit nützt auch in der Online-Welt allen. Bei uns im Verband sind beispielsweise alle Dokumente so gestaltet, dass ich sie mir vorlesen lassen kann. Aber gleichzeitig nutzen das auch Mitarbeiter, die sich die beim Autofahren vorlesen lassen.

Bezahlen per App, Terminvergabe online – private, aber auch öffentliche Institutionen setzen verstärkt auf digitale Lösungen. Wie lässt sich verhindern, dass Digital-Skeptiker aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden?
Der digitale Zugang darf nie der einzige sein. Es gibt immer noch genügend Haushalte in Deutschland, die keinen Internetanschluss haben. Alle Informationen, Anträge und Funktionen müssen auch analog ohne große Hürden erreichbar sein. Es geht nicht nur um Skeptiker, sondern auch um Menschen, die nicht mehr die Nerven haben, sich in Computer und WLAN einzuarbeiten.

Die Befragten schätzen ihre eigene digitale Kompetenz im Schnitt gerade einmal als ausreichend ein. Was muss diesbezüglich passieren?
Die Apps und sonstigen Programme müssen intuitiv bedienbar sein – inklusive der Datenschutzeinstellungen und AGBs. Nicht die Menschen müssen sich anpassen, sondern die Technik. Smartphones und Apps werden auch von Älteren gerne genutzt, die keinen Computer haben.

Bei Lösungen über Smartphone-Apps werden die Daten regelmäßig von großen (amerikanischen) Internet-Konzernen verwaltet. Was muss die Politik gegen den Missbrauch dieser Daten tun?
Gerade bei sensiblen Daten, wie Gesundheitsdaten, brauchen wir Alternativen. Das neue Gesetz zu Gesundheits-Apps der Krankenkassen sieht vor, dass die Daten nur in Europa gespeichert werden dürfen. Das begrüßen wir.

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