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Lebenslanges Lernen als Teil der Digitalstrategie

Wie Rheinland-Pfalz die Bürger auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützt

Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz Quelle: MWWK/ Doreen Tomkowitz Prof. Dr. Konrad Wolf Wissenschaftsminister Landesregierung Rheinland-Pfalz 07.02.2019
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive ist jenseits der beruflichen Verwertbarkeit wichtig, allen Bürgerinnen und Bürgern den Erwerb und die Weiterentwicklung der Medienkompetenz zu ermöglichen, um für die Anforderungen der digitalen Welt in Zukunft gut gerüstet zu sein", betont Minister Prof. Dr. Konrad Wolf, in dessen rheinlandpfälzischen Ministerium die Weiterbildung sogar in der Ressortbezeichnung aufgegführt ist. Lebenslanges Lernen ist für ihn eine gemeinschaftliche Aufgabe, bei der sowohl Betriebe, Kammern als auch die öffentliche Hand gefordert sind, aber auch Bürgerinnen und Bürger bzw. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.







Nach einer Studie des Weltwirtschaftsforums brauchen 54 % der Beschäftigten im Zuge der Digitalisierung eine Weiterbildung. Inwieweit sehen Sie unsere Gesellschaft darauf vorbereitet?
Die Digitalisierung ist kein zeitlich abgeschlossener, sondern ein kontinuierlicher und hoch dynamischer Prozess. Deshalb ist auch die Weiterbildung von Beschäftigten eine stetige Aufgabe. Aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive ist jenseits der beruflichen Verwertbarkeit wichtig, allen Bürgerinnen und Bürgern den Erwerb und die Weiterentwicklung der Medienkompetenz zu ermöglichen, um für die Anforderungen der digitalen Welt in Zukunft gut gerüstet zu sein. Gute und vielfältige Angebote müssen selbstverständlich kontinuierlich ausgebaut werden, um auf Veränderungen einzugehen.

Welche diesbezüglichen Maßnahmen gibt es heute schon in Ihrem Bundesland?
Im Bereich der allgemeinen Weiterbildung fördert die Landesregierung seit Jahrzehnten Medienkurse des Verbandes der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V., der sechs anerkannten Landesorganisationen der Weiterbildung bzw. deren Mitgliedseinrichtungen. Das Portfolio wurde ständig erweitert und aktualisiert – vom Maschineschreiben hin zu Smartphone- bzw. Tabletkursen. In 2017 wurden insgesamt 1040 EDV-Kurse mit 7190 Teilnahmen an Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz angeboten.
                                                                
Außerdem haben Beschäftigte in Rheinland-Pfalz seit 25 Jahren einen Anspruch auf Bildungsfreistellung für Veranstaltungen der beruflichen oder gesellschaftspolitischen Weiterbildung. Im Zeitraum 2017/2018 lag bei 3,9 % aller anerkannten Veranstaltungen aus dem Bereich der beruflichen Bildung der Schwerpunkt auf der Informations- und Kommunikationstechnologie. Beschäftige werden so dabei unterstützt, infolge der Digitalisierung notwendig gewordene Kenntnisse zu erwerben.

Lebenslanges Lernen nutzt den Einzelnen, den Unternehmen und der Gesellschaft. Inwieweit und ggf. mit welchen Maßnahmen sollte die öffentliche Hand (Weiter-) Bildung  finanziell künftig stärker unterstützen?
Lebenslanges Lernen ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, bei der sowohl Betriebe, Kammern als auch die öffentliche Hand gefordert sind, aber auch Bürgerinnen und Bürger bzw. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Digitalstrategie des Landes Rheinland-Pfalz vom April 2018 betont die wichtige Rolle des lebenslangen Lernens bei dem Ziel, alle Bürgerinnen und Bürger am digitalen Wandel teilhaben zu lassen. Der allgemeinen Weiterbildung mit Bildungsangeboten für Menschen aller Altersklassen und (Bildungs-) Hintergründe wird dabei eine zentrale Bedeutung beigemessen. Ziel der Landesregierung ist es, den Verband der Volkshochschulen und die anerkannten Träger der Weiterbildung dabei zu unterstützen, auch weiterhin moderne Weiterbildungs- und Medienkompetenzangebote vorzuhalten. Im Doppelhaushalt 2019/2020 stehen insbesondere hierfür jährlich 450.000 € bereit.

Die Verantwortung für Weiterbildung ist teilweise zwischen Bund und Ländern verteilt. Kann das föderale System bei den nötigen Anpassungen für die Digitalisierung im Wege stehen?
Die in RLP vorhandene Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur erfordert eine passgenaue Ausgestaltung der Weiterbildungen. Dank des föderalen Systems ist eine Anpassung der Bildungsangebote an die strukturellen Bedarfe im jeweiligen Bundesland möglich. Angebote der allgemeinen Erwachsenenbildung, der beruflichen Fortbildung und der betrieblichen Weiterbildung zum Erwerb von Digitalkompetenzen können so bedarfsgerecht ausgerichtet werden.

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