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40.000 Weiterbildungsangebote in Baden-Württemberg

Wie Politik, Betriebe und die Einzelnen bei der digitalen Transformation gefordert sind

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg Quelle: Martin Stollberg Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut Wirtschaftsministerin Landesregierung Baden-Württemberg 04.03.2019
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Der Deutsche Weiterbildungsatlas 2018 attestiert Baden-Württemberg eine Spitzenposition", freut sich die Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin für Wirtschaft Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Dennoch gibt es aus ihrer Sicht auch noch einiges zu tun, um alle fit für den digitalen Wandel zu machen.







Nach einer Studie des Weltwirtschaftsforums brauchen 54 % der Beschäftigten im Zuge der Digitalisierung eine Weiterbildung. Inwieweit sehen Sie unsere Gesellschaft darauf vorbereitet?
Erfreulicherweise ist schon seit längerem ein Anstieg bei der Weiterbildungsbeteiligung beobachtbar. Der Deutsche Weiterbildungsatlas 2018 attestiert Baden-Württemberg eine Spitzenposition. Aber es gibt noch viel zu tun. Wir müssen die Menschen noch mehr für die enorme Bedeutung der Weiterbildung sensibilisieren, die Weiterbildungsbeteiligung – insbesondere von weiterbildungsfernen Gruppen – weiter erhöhen, und ein umfassendes Weiterbildungsangebot sicherstellen, das auf die Herausforderungen der Zukunft ausgerichtet ist.

Welche diesbezüglichen Maßnahmen gibt es schon heute in Ihrem Bundesland?
Baden-Württemberg hat seit über 50 Jahren ein flächendeckendes Netzwerk für berufliche Fortbildung mit 31 regionalen Netzwerken und über 1.400 Weiterbildungseinrichtungen, das von der Landesregierung initiiert und seither gefördert wurde. Die regionalen Netzwerke verstehen sich als Qualitätsgemeinschaft, kümmern sich vor Ort um Angebotstransparenz und werben für Weiterbildung. Unsere Regionalbüros bieten eine trägerneutrale Weiterbildungsberatung. In unserem Weiterbildungsportal fortbildung-bw.de stehen mehr als 40.000 Weiterbildungsangebote zur Verfügung.

Außerdem möchte ich die Fachkursförderung hervorheben, mit der wir berufliche Anpassungsfortbildungen aus ESF- und Landesmitteln fördern. Seit 2010 haben über 140.000 Personen davon profitiert.

Schließlich unterstützen wir innovative Weiterbildungsprojekte, bei denen wir neue Themen und Methoden der beruflichen Weiterbildung fokussieren.

Lebenslanges Lernen nutzt den Einzelnen, den Unternehmen und der Gesellschaft. Inwieweit und ggf. mit welchen Maßnahmen sollte die öffentliche Hand (Weiter-) Bildung finanziell künftig stärker unterstützen?
Im Bereich der beruflichen Weiterbildung gibt es bereits vielfältige Förderangebote, mit denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt werden können. Noch wichtiger als die Finanzierung ist die Motivation, an einer Weiterbildung teilzunehmen. Vor allem geringqualifizierte oder ältere Beschäftige sind in der Weiterbildung unterdurchschnittlich vertreten. Daneben stellen wir fest, dass die Weiterbildungsbeteiligung auch von der Betriebsgröße abhängt und kleine und mittlere Betriebe hier noch Potenzial haben. Da sind wir gefordert. Ich setze auf eine leistungsfähige Bildungsinfrastruktur und gut ausgestattete überbetriebliche Berufsbildungsstätten. Außerdem müssen die Rahmenbedingungen für die berufliche Aufstiegsfortbildung attraktiv sein, also das Meister-BAföG. Auch eine passgenaue Ausweitung der Weiterbildungsaktivitäten der Bundesagentur für Arbeit gehören hier dazu.

Die Verantwortung für Weiterbildung ist teilweise zwischen Bund und Ländern verteilt. Kann das föderale System bei den nötigen Anpassungen für die Digitalisierung im Wege stehen?
Weiterbildung geht uns alle an. Neben dem Bund und den Ländern tragen auch die Betriebe und jeder beziehungsweise jede Einzelne Verantwortung für die berufliche Weiterbildung. In der gemeinsamen Verantwortung des Bundes und der Länder sehe ich eher eine Chance. Zum einen gibt es schon seit vielen Jahren gemeinsame Fördermaßnahmen, die wichtige Säulen der Weiterbildungsförderung darstellen. Da sind wir wieder beim sogenannte Meister-BAföG oder den überbetrieblichen Berufsbildungsstätten. Handlungsbedarf sehe ich bei der Koordinierung und der Abstimmung. Mit der Ausarbeitung einer Nationale Weiterbildungsstrategie, die im letzten Herbst gestartet ist und in die die Länder eingebunden sind, sind wir hier auf dem richtigen Weg.

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