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Kooperation der Hochschulen bringt Wettbewerbsvorteil für das gesamte Land

Wie die Uni Stuttgart sich dem digitalen Wandel stellt

Dr. Simone Rehm - Prorektorin für Informationstechnologie (CIO), Universität Stuttgart Quelle: Max Kovalenko/Universität Stuttgart Prof. Dr. Simone Rehm Prorektorin für Informationstechnologie (CIO) Universität Stuttgart 18.08.2020
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"Kreativ mit Mut, aber auch mit Bedacht", will die Prorektorin für Informationstechnologie, Dr. Simone Rehm, mit der Uni Stuttgart den digitalen Wandel angehen. Ihr "Ländle" sieht sie bei dem Thema gut aufgestellt. Von der Politik erhofft sie sich dennoch neben einem "Aufwuchs in der Grundfinanzierung" auch noch etwas anderes.







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Neue Zielgruppen, individuellere Lehre, schlankere Verwaltung - wo steht Ihre Hochschule in Sachen Digitalisierung?
Wie andere Hochschulen befinden auch wir uns mitten in einem digitalen Wandel, den wir kreativ mit Mut, aber auch mit Bedacht gestalten. Denn die wirklichen Nutzenpotenziale der Digitalisierung lassen sich nur erschließen, wenn wir Mitarbeiter und Studierende aktiv in den Veränderungsprozess einbinden und mitnehmen.

Neue digitale Formate halten aktuell in der Lehre bereits Einzug, und tatsächlich erhoffen wir uns davon, dass wir der Diversität der Studierenden damit besser gerecht werden. So profitieren die vielen Studierenden aus dem Ausland, die nicht Deutsch als Muttersprache haben und aktuell möglicherweise gar nicht einreisen können, ebenso wie Studierende mit familiären oder beruflichen Pflichten von den Möglichkeiten digital unterstützter Lehre, da sie zeit- und ortsunabhängig lernen können - und dies nicht nur in Corona-Zeiten. Mit hochwertiger Aufzeichnungstechnik, einem einheitlichen Lernmanagementsystem und weiteren Tools sind die infrastrukturellen Voraussetzungen für digitale Lehre an der Universität Stuttgart bereits vorhanden. Über ein engagiertes Team, welches die Lehrenden beim Einsatz digitaler Komponenten berät, neuartige Lehr- und Lernszenarien evaluiert und didaktische Unterstützung bietet, wird diese Infrastruktur auch nutzbar gemacht.

Die administrativen Prozesse werden ebenso verschlankt und Schritt für Schritt mit digitalen Systemen unterstützt. Elektronisch eingehende Rechnungen und deren automatische Verbuchung in unserem Finanzsystem sind nur ein Beispiel, das zeigt, welches Potenzial in digitalen Workflows und ganzheitlichem Dokumentenmanagement steckt. Gemäß unserer Vision „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ wollen wir nicht zuletzt mit Hilfe neuartiger Kommunikationstools und künstlicher Intelligenz auch ganz neue Serviceangebote inner- und außerhalb der Universität schaffen.

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Die Digitalisierung kann den Hochschulbetrieb effizienter machen - zunächst braucht es aber Investitionen. Welche Unterstützung brauchen Hochschulen dabei von der Politik?
Die Digitalisierung geht mit der Einführung von informationstechnischen Lösungen einher. Diese erfordern oft Einmalinvestitionen, sei es in Infrastruktur oder in Lizenzen, und – unabhängig von dem jeweiligen Betriebsmodell – immer auch laufende Kosten für die Betreuung. Die Fördergeber übernehmen bei innovativen Themen oft die Anschubfinanzierung, ziehen sich dann aber aus der Förderung wieder zurück. Um den Betrieb der Lösungen dann aber nachhaltig sicherstellen zu können, braucht es langfristige finanzielle Zusagen und einen signifikanten Aufbau von personellen Ressourcen im IT-Bereich. Aus eigener Kraft ist das für eine Universität nur schwer zu schaffen. Helfen würde ein Aufwuchs in der Grundfinanzierung und das eine oder andere arbeitspolitische Instrument, welches mehr Motivation für junge Menschen schafft, ihre IT-Kompetenz einer Universität bereitzustellen.

Das digitale Lernen braucht technisch gut ausgerüstete Studierende. Wie lässt sich dabei eine Verstärkung der sozialen Spaltung verhindern?
Eine bei uns durchgeführte Umfrage unter den Studierenden in dem Corona bedingt komplett digital abgehaltenen Semester zeigte, dass nur ein sehr geringer Anteil der Studierenden (ca. 4%) technische Schwierigkeiten bei der Teilnahme an digitaler Lehre hat. Um soziale Ungleichheiten auszugleichen, geben wir im Bedarfsfall Leihlaptops an Studierende aus und bemühen uns um Lernmöglichkeiten auf dem Campus, wo eine gute Internetverbindung existiert.

Bei der Digitalisierung setzen die Hochschulen häufig auf Kooperationen, zugleich sollen sie aber ihr Profil im Wettbewerb stärken. Wie lässt sich der Widerspruch von Kooperation und Konkurrenz auflösen?
In Baden-Württemberg sind die Universitäten sehr kooperationsstark. Die neun Universitäten „im Ländle“ nutzen, auch wenn sie um Studierende und Forschende konkurrieren, auf breiter Basis gemeinschaftlich finanzierte IT-Infrastruktur und IT-Services. Das ist für die Studierenden und Forschenden ein großer Vorteil und schafft Synergien, sodass jede einzelne Universität ihre Mittel auf die Gebiete konzentrieren kann, wo sie sich von anderen Universitäten unterscheidet. Ich sehe da gar keinen Widerspruch, sondern eher einen Wettbewerbsvorteil für das gesamte Land, mit dem wir Wissenschaftler aus der ganzen Welt begeistern. Nicht umsonst erhielten vier Universitäten im Land den Exzellenzstatus.

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