In dem Gutachten stellt der frühere Vorsitzende Richter am Bundesfinanzhof, Prof. Peter Fischer, detailliert dar, dass eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit für eSport aufgrund der bisherigen höchstrichterlichen Rechtsprechung in Deutschland und den bisherigen Auslegungen des Europäischen Gerichtshofes nicht sachgerecht wäre. Das Gutachten bestätigt insofern unsere konsequente Ablehnung zur Aufnahme von eSport in den organisierten Sport.
Eine Überprüfung der inhaltlichen, vom DOSB vorgeschlagenen Unterteilung in virtuelle Sportarten und eGaming war nicht Auftrag des Gutachtens.
Eine Aufnahme von eSport in den Verbund der deutschen Sportverbände und -vereine unter dem Dach des DOSB scheitert nicht nur an der im Gutachten angesprochenen fehlenden Bewegungskomponente beim Spielen vor dem Bildschirm. Spieleindustrie und Vereins- und Verbandssport sind komplett unterschiedlich aufgebaut. Die Spielebranche ist ein Wirtschaftszweig mit gewinnorientierten Unternehmen, der organisierte Sport ein Zusammenschluss von überwiegend ehrenamtlich und gemeinwohlorientiert arbeitenden Vereinen. Die Spielregeln im Sport kommen in demokratischen Prozessen und öffentlich nachvollziehbar zustande, die Entwicklung von Computerspiele ist allein Sache der Hersteller. In der Praxis führt das auch dazu, dass sich die ethisch-moralischen Maßstäbe unterscheiden: Im Schießsport beispielsweise werden die Ziele bewusst auf abstrakte Zahlen und Ringe reduziert, während sich ein Ego-Shooter-Game umso besser verkauft, je realistischer die Darstellung ist.
Wir werden auf dieser Grundlage nun in den weiteren Dialog mit unseren Mitgliedsorganisationen und der Politik einsteigen. Dabei werden wir wie bisher die elementaren und konstituierenden Werte des Sports als Maßstab für unsere Entscheidungen anwenden.
UNSER NEWSLETTER
JETZT BESTELLEN■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE
ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN
Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.
überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär
Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.
kompetent, konstruktiv, reichweitenstark
Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.
nachhaltig und budgetschonend
Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.
mehr als nur ein Tweet
Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.