Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

KI-Assistenten werden massiv zum Einsatz kommen

Welche Regeln für die Systeme gelten sollten

Dr. Florian Röhrbein, Program Director HBP Neurorobotics, Technische Universität München Quelle: TUM Dr. Florian Röhrbein Program Director HBP Neurorobotics 29.05.2018
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Für den Münchner Forscher Dr. Florian Röhrbein ist es nur eine Frage der Zeit, bis KI-Assistenzsysteme kommen. Diese stellen aus seiner Sicht eine Bedrohung für bestimmte Berufsbilder dar. Allerdings geben Erfahrungen aus der Vergangenheit ihm Grund zur Hoffnung.







Bei einer Präsentation hat sich die Googles Duplex am Telefon täuschend echt menschlich verhalten – wie realistisch ist es, dass wir persönlich KI-Assistenten in näherer Zukunft auch für Privatpersonen üblich sind?
Das wird über kurz oder lang kommen. Das präsentierte System ist nur für einen bestimmten Anwendungsfall trainiert und kann über einen anderen Kontext noch nicht kommunizieren. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Also ganz klar – wir werden solche Systeme ganz massiv im Einsatz erleben.

Welche Auswirkungen könnten menschlich klingende KI-Lösungen auf den Arbeitsmarkt haben – auf Assistenz-Tätigkeiten, aber auch auf Jobs von Callcenter-Agents oder Radiomoderatoren o.ä.?
Diese Lösungen stellen natürlich eine Bedrohung für bestimmte Berufe dar. Ich wehre mich allerdings dagegen, das Wegfallen von Berufsbildern als einen großen Verlust zu betrachten. Gerade in Callcentern haben wir es mit sehr anstrengenden Arbeiten zu tun, die vielen bestimmt keinen Spaß machen. Sicher gibt es Jobs, die derzeit von Menschen ausgeführt werden und die künftig eine KI erledigt. In der Vergangenheit haben wir bei industriellen Revolutionen wie der Einführung von Maschinen oder Computern aber die Erfahrung gemacht, dass mehr Berufsbilder entstanden sind als wegfielen. Insofern habe ich schon eine begründete Hoffnung, dass sich das im Bereich KI und Robotik wiederholt. Ob dies eintreffen wird, weiß ich aber nicht und auch sonst niemand.

Nach welchen Regeln sollten sich derartige KI-Lösungen bei der Kommunikation zu erkennen geben?
Sie sollten sich auf jeden Fall zu erkennen geben. Am besten gleich zu Beginn der Kommunikation, spätestens aber wenn der Benutzer fragt, ob er mit einem Menschen spricht. Untersuchungen zu Robotern haben im Übrigen ergeben, dass die Ähnlichkeit zu Menschen nur zu einem gewissen Punkt zu steigender Akzeptanz führt, danach sinkt diese rapide - weil sich die Menschen gruseln, Stichwort „uncanny valley“. Deshalb baut man Roboter inzwischen zunehmend so, dass sie klar als künstlich zu erkennen sind. Vielleicht kommt das bei Sprach-Lösungen so ähnlich. Dann erkennen wir die KI, weil sie nicht-menschlich klingt.

Welche Regeln müssen geschaffen werden, wenn KI-Lösungen (geschäftliche) Absprachen untereinander treffen?
Das ist ein ganz neuer Bereich, ähnlich wie bei der Problematik des Autonomen Fahrens. Hier sind die Grundlagen noch im Entstehen und die Rechtsseite hinkt der technologischen Entwicklung hinterher. Auch im Bereich KI sind Kommissionen gebildet worden, in Deutschland aber auch auf europäischer Ebene. Diese befassen sich mit den ethischen und rechtlichen Implikationen bis hin zu den Haftungsfragen. Da müssen wir jetzt schnell tragfähige Lösungen finden.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Reinhold Popp
Leiter
Sigmund Freud Privatuniversität Wien

Prof. Dr. Reinhold Popp, Leiter Institute for Futures Research in Human Sciences an der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien
KI | Innovationen

Wie weit die KI noch von der ■ ■ ■

Und sich wie KI-Lösungen im Alltag zu erkennen ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Reinhold Popp
Leiter
Sigmund Freud Privatuniversität Wien

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Horst Opaschowski
Zukunftsforscher
Opaschowski Institut für Zukunftsforschung

Prof. Dr. Horst Opaschowski, Zukunftswissenschaftler, Publizist & Berater für Wirtschaft und Politik - Opaschowski Institut für Zukunftsforschung/O.I.Z
KI | Innovationen

KI wird eine Geldmaschine und kein ■ ■ ■

Wie die Künstliche Intelligenz ein echter ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Horst Opaschowski
Zukunftsforscher
Opaschowski Institut für Zukunftsforschung

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. David Bosshart
CEO
Gottlieb Duttweiler Institut

Dr. David Bosshart, CEO Gottlieb Duttweiler Institut für Wirtschaft und Gesellschaft
KI | Innovationen

In Netzwerken überleben tendenziell ■ ■ ■

Warum KI-Assistenten kommen werden

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. David Bosshart
CEO
Gottlieb Duttweiler Institut

ZUR FACHDEBATTE

■■■ DIESE FACHDEBATTE KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Schimunek

INITIATOR
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.