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Jede Nachricht und jeder Anruf kann warten

ADAC appelliert bei Smartphone-Nutzung auf Eigenverantwortung

Johannes Boos, ADAC-Sprecher Quelle: ADAC Johannes Boos Sprecher ADAC 16.02.2018
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Der ADAC appelliert bei Smartphone-Nutzung auf Eigenverantwortung. Dafür sei Aufklärungsarbeit wichtig, um für die Gefahren zu sensibilisieren. "Nur so kann jeder Verkehrsteilnehmende seine Smartphone-Nutzung eigenverantwortlich anpassen." Das sagt der ADAC-Sprecher Johannes Boos. "Grundsätzlich gilt, jede Nachricht und jeder Anruf kann warten, bis zum Ende der Fahrt oder zur Pause auf einem Parkplatz. Sicherheit geht vor."







Sie laufen orientierungslos über Straßen, sitzen blind hinterm Steuer oder verhindern Rettungsarbeiten. Der sogenannte Swombie ist auf Deutschlands Straßen auf dem Vormarsch. Wie groß schätzen Sie das Gefahrenpotential durch übermäßige Smartphone-Nutzung tatsächlich ein?
Auto fahren ist häufig Routinetätigkeit, Ablenkung ist Mittel gegen Monotonie und Müdigkeit. Dazu kommt wachsender Zeitdruck und Drang, immer erreichbar sein zu müssen. Jede Infoaufnahme bindet Kapazitäten, insbesondere Blickabwendung ist äußerst gefährlich, da relevante Informationen im Straßenverkehr hauptsächlich visuell aufgenommen werden. Bei 50 km/h fährt man bei nur zwei Sekunden Blickabwendung schon 30 Meter im Blindflug. Leider gibt es keine bundesweiten offiziellen Statistiken zu Ablenkung als Unfallursache, Schätzungen gehen aber davon aus, dass mindestens jeder zehnte Unfall durch Ablenkung mit- oder verursacht wird.

Welche Empfehlungen geben Sie als Verkehrsclub, in Bezug auf eine korrekte Nutzung von Smartphones im Straßenverkehr?
Wichtig ist Aufklärungsarbeit, um für die Gefahren zu sensibilisieren. Nur so kann jeder Verkehrsteilnehmende seine Smartphone-Nutzung eigenverantwortlich anpassen. Grundsätzlich gilt, jede Nachricht und jeder Anruf kann warten, bis zum Ende der Fahrt oder zur Pause auf einem Parkplatz. Sicherheit geht vor.

Gleichzeitig sind digitale Dienste auf dem Smartphone auch sicherheitsbefördernd etwa wenn sie fest im Auto installiert auf Gefahrenpotentiale (Staus, Unfälle) hinweisen. Was können die Autohersteller tun, damit das Smartphones ein fester und sicherer Teil des Autos wird?
Nebenbeschäftigungen am Steuer beeinflussen in vielfältiger Form das Fahrverhalten und können schnell zu kritischen Situationen führen. Bei Fahrerassistenzsystemen ist insbesondere eine intuitive Bedienung wichtig, sicherheitsrelevante Grundfunktionen müssen sofort und ohne Lernaufwand verständlich sein. Daher ist es aus der Sicht des ADAC besonders wichtig, neben den Vorteilen Autofahrern auch die Einsatzgrenzen der Systeme aufzuzeigen und das richtige Verhalten den Autofahrern zu kommunizieren sowie im geschützten Raum zu üben, zum Beispiel bei Sicherheitstrainings.

Sollte der Gesetzgeber bis dahin den Missbrauch von Smartphones im Straßenverkehr stärker ahnden?
Dies hat der Gesetzgeber unlängst bereits getan. Wir haben dazu alle Informationen im Web gebündelt.

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