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Investitionen in Hochschulen als gemeinsames gesellschaftliches Anliegen

Wie die Hochschulen in der Schweiz smart werden

Luciana Vaccaro - Präsidentin von swissuniversities Quelle: Laurent Gillieron/swissuniversities Dr. Luciana Vaccaro Präsidentin swissuniversities 27.03.2024
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"Die Pandemie hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Hochschulen – genau wie die Gesellschaft – mehr und mehr digitale Lösungen in ihren Aktivitäten integriert haben", konstatiert Luciana Vaccaro, Präsidentin von swissuniversities, der Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der schweizerischen Hochschulen. Gleichzeitig sei man sich an den Hochschulen gerade auch durch die Pandemie bewusst geworden, dass der persönliche Austausch in Präsenz weiterhin von grosser Bedeutung ist.








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Die hiesigen Hochschulen sind auf dem Weg zu smarten Hochschulen - zugleich herrscht nach der Pandemie wieder vielerorts die Präsenzlehre vor. Wieviel digital und wie viel analog macht einen Campus smart?
Die Pandemie hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Hochschulen – genau wie die Gesellschaft – mehr und mehr digitale Lösungen in ihren Aktivitäten integriert haben. Insbesondere die Lehre musste während der Pandemie rasch virtuelle Angebote entwickeln, welche die Digitalisierung beschleunigt haben. Dabei hat sich die Bedeutung des Zusammenspiels von Forschung und Lehre verstärkt. Die Forschung dient dazu, den aktuellen Stand des Wissens zu erweitern. Die Studierenden werden an den Hochschulen forschungsbasierte Kompetenzen vermittelt und sie tragen ihrerseits mit ihren Studien zum wissenschaftlichen Diskurs bei. 

Dank den durch die Digitalisierung ermöglichten Instrumenten wird die Offenheit in Forschung, Lehre, wissenschaftlicher Infrastruktur erweitert, womit die Hochschullandschaft insgesamt virtueller wurde. Die von den Hochschulen entwickelten digitalen Lösungen fördern allerdings die flexible und individualisierbare Organisation des Studiums. In diesem Sinne wird der Zugang zum Studienangebot erleichtert. Die Anwendung von digitalen Instrumenten in Lehr- und Forschungsaktivitäten erfordert jedoch inhaltliche und formliche Anpassungen: Beispielsweise sind die Lehrformen teilweise asynchron oder Verfahren der Evaluation werden digitalisiert. Gleichzeitig ist man sich an den Hochschulen gerade auch durch die Pandemie bewusst geworden, dass der persönliche Austausch in Präsenz weiterhin von grosser Bedeutung ist sowohl für die Forschung wie auch für die Lehre.

KI hat das Potenzial, Studium und Lehre grundlegend zu verändern. Wie gehen die hiesigen Hochschulen damit um?
Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile Teil unseres Lebens. Wir müssen diese neuen Werkzeuge konstruktiv nutzen und unsere Praktiken weiterentwickeln. Die Hochschulen setzen sich damit auseinander, wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann sowohl in der Forschung wie auch in der Lehre. Insbesondere der Einsatz von generativer KI stellt viele ethische und deontologische Herausforderungen. Die Hochschulen müssen sich für klare und transparente Nutzungsprinzipien einsetzen, sei es in der Lehre oder in der Forschung.

KI schafft gleichzeitig neue Opportunitäten für die Hochschulen. KI kann zum Beispiel die Förderung von Open Science unterstützen: Sie kann zum einen die Art und Weise, wie wir forschen, sowie die Zugänglichkeit zu Wissen, verändern. Die KI beeinflusst die Forschung durch die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise bei der Datenanalyse, dem Verfassen von Texten und Zusammenfassungen, der Suche nach neuen Hypothesen oder dem Zugang zu Quellen. Zum andern kann Künstliche Intelligenz einer offenen Wissensgesellschaft neue Möglichkeiten eröffnen mit den damit verbunden Herausforderungen an die Einhaltung der Grundsätze der wissenschaftlichen Arbeit wie Datenschutz, geistiges Eigentum oder Plagiate.

Hochschul-IT-Systeme gelten aufgrund ihrer Größe und der vielen Zugänge als besonders schwer zu sichern - welche Anstrengungen sind in Sachen Cybersicherheit nötig?
Die Hochschulen sind sich der Risiken von Cyberangriffen besonders bewusst und tun alles in ihrer Macht Stehende, um ihre Daten zu schützen. Zentral sind dabei Cybersicherheitskompetenzen der Hochschulangehörigen. Studierende, Forschende und Mitarbeitende müssen die Risiken kennen und entsprechende Verhaltensweisen befolgen. Aus Sicht von Open Science gilt es besonders kritische Infrastrukturen, über welche der offene Austausch von Wissen abgewickelt wird, zu schützen. Mit der Weiterentwicklung der Digitalisierung werden Abhängigkeiten von digitalen Tools und Plattformen und somit neue Angriffspunkte für Cyberangriffen geschaffen.

Digitalisierung bindet Geld und Ressourcen - wie sollte die Politik die Hochschulen in dieser Frage unterstützten?
Die Politik unterstützt die Hochschulen, indem sie günstige Rahmenbedingungen und eine angemessene Finanzierung für ihrer Tätigkeit im Rahmen sicherstellt. Diese sollen schlussendlich ermöglichen, dass die Hochschulen ihr Mandat gegenüber der Gesellschaft und der Wirtschaft effizient und vollständig erfüllen. Die Investitionen in die Hochschulen sollen als ein gemeinsames gesellschaftliches Anliegen verstanden werden: Die Hochschulen stellen Wissen und Expertise im Bereich der Digitalisierung bereit im Dienste der Gemeinschaft, der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt.

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