Menue-Button
WERBUNG
LIVE-WEBINAR FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE - Mit Personality und Fachwissen zur starken Marke werden
← FACHDEBATTE
Interview02.10.2015

Erst einigen, dann fördern

Wie die CDU Sachsen die Digitalisierung des Radios begleiten will

Aline Fiedler, medienpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen Quelle: CDU-Fraktion Aline Fiedler Medienpolitische Sprecherin CDU-Fraktion Sachsen CDU Sachsen
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Einen Umstieg zum Digitalradio sieht Aline Fiedler, medienpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen, nur, wenn die Privaten mit im Boot sind. Da gibt es noch einiges zu tun.





Der VPRT fordert bei der Digitalisierung besonderes Augenmerk auf die vielfältige private Radiolandschaft zu legen und verweist dabei auf das Grundgesetz. Muss und kann die Politik das Privatradio tatsächlich schützen?
Den Hinweis des VPRT halte ich für durchaus berechtigt. Ich glaube aber nicht, dass damit eine besondere Schutzbedürftigkeit des Privatradios verbunden ist, wie ihre Frage suggeriert. Vielmehr verstehe ich diese Forderung als Auftrag an uns als Gesetzgeber, bei der Digitalisierung die Besonderheiten des deutschen Hörfunkmarktes nicht aus dem Blick zu verlieren. Hörfunk in Deutschland lebt insbesondere von der regionalen Vielfalt. Deshalb müssen wir bei all unseren Überlegungen zum digitalen Umstieg auch die Interessen und vorhandenen Möglichkeiten lokaler und nicht-kommerzieller Programmanbieter berücksichtigen. 

Wie lässt es sich gesellschaftspolitisch erklären, dass Radio für den Eintritt in die digitale Welt einen Rettungsschirm verlangt, während andere Branchen den Folgen der Digitalisierung schutzlos ausgeliefert sind?
Diese Beschreibung kann ich so nicht teilen. Die Digitalisierung wird alle Bereiche unserer Gesellschaft verändern und wir müssen beispielsweise Antworten auf die Fragen finden: Wie werden wir künftig arbeiten? Wie wollen wir künftig lernen? Und ja, wie werden wir künftig Medien und damit auch Radio nutzen? Das beinhaltet für mich auch Fragen zu den Folgen der Digitalisierung. Im Medienbereich diskutieren wir bereits seit Jahren intensiv  zum Beispiel über den Signal- und Leistungsschutz oder auch Urheberrechtsfragen. Und im Übrigen sehe ich in der voranschreitenden Digitalisierung unserer Lebens- und Berufswelt nicht nur Risiken, sondern auch sehr große Chancen.

Die privaten Radioveranstalter sehen sich finanziell gegenüber den öffentlich-rechtlichen Sendern  benachteiligt und wollen „Positivanreize“ für den digitalen Umstieg. Welche Förderung könnten Sie sich vorstellen?
Bevor wir uns mit Thema Förderung beschäftigen, bedarf es aus meiner Sicht zuerst
einer Verständigung zwischen allen Marktteilnehmer: Wie soll eigentlich ein Umstiegsszenario ganz konkret aussehen? Es gibt bereits Initiativen, DAB+ nachhaltiger auf dem deutschen Markt zu positionieren. Das begrüße ich, denn dieser Übertragungsstandart ist aus meiner Sicht eine zukunftsfähige technologische Weiterentwicklung, die erhebliche Vorteile gegenüber UKW bietet. Vor allem die Begrenztheit der UKW-Frequenzen spricht dafür, dass DAB+ zukünftig die analoge Übertragungstechnik ersetzen könnte. Bis es aber so weit ist, halte ich es für erforderlich, Digitalradio im Markt noch stärker bekannt zu machen. Denn für mich steht fest: Ohne eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung wird der Umstieg ins digitale Radio-Zeitalter nicht gelingen.   

Während Handel und Industrie einen klaren Abschalttermin für UKW fordern, wollen die Privatradios solange es geht an ihrem analogen Geschäftsmodell festhalten und auch die ARD will sich nicht festlegen, hat unter diesen Vorzeichen terrestrisches digitales Radio in Deutschland überhaupt eine Chance?
Die digitale Hörfunkordnung wird mit Sicherheit anders aussehen als die Hörfunklandschaft, wie wir sie jetzt haben. Und ich sehe durchaus eine große Chance auch für das terrestrisch digitale Radio in Deutschland. Allerdings verstehe ich auch die etwas zurückhaltende Position bei den Privatradios. Während Deutschlandradio und ARD finanzielle Mittel für DAB+ über den Rundfunkbeitrag erhalten, müssen die anderen sich refinanzieren. Und derzeit ist es noch eine offene Frage, welche Geschäftsmodelle sich auch im Digitalradio realisieren lassen. Ein erfolgreicher Umstieg wird meines Erachtens aber nur möglich, wenn die privaten Programmanbieter mit im Boot sind. 

Während die Einführung von Digitalradio läuft, werden in Deutschland immer noch UKW-Frequenzen vergeben oder verlängert. Halten Sie das für zielführend, wenn es um die Zukunft des Radios geht?
So lange es kein realistisches Umstiegsszenario gibt, auf das sich alle Marktteilnehmer verbindlich verständigt haben, halte ich die Neuvergabe von zurückgegeben UKW-Frequenzen bzw. deren Verlängerung für notwendig. Mit Blick auf einen möglichen Abschalttermin sehe ich aber auch positive Entwicklungen. So begrüße ich den Beschluss der Rundfunkkommission der Länder, wonach die ARD, das Deutschlandradio und die Landesmedienanstalten gebeten wurden, geeignete Kriterien zu benennen, die bei der Festlegung eines verbindlichen Termins für die Abschaltung des analogen UKW-Hörfunks zu beachten wären.

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jürgen Frömmrich
medien- und netzpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Hessen

Jürgen Frömmrich, medien- und netzpolitischer Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Hessen
Digitalradio | DAB+

Fernsehen als Vorbild für Digitalisierung

Wo die Grünen in Hessen den Schlüssel für die ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jürgen Frömmrich
medien- und netzpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Hessen

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Marco Wanderwitz
kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag
CDU Bundestagsfraktion

Marco Wanderwitz, kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag und Vorsitzender des Netzwerks Medien und Regulierung der CDU
Digitalradio | DAB+

Keine Eile mit UKW-Abschaltung

Wie die CDU im Bundestag die Zukunft des ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Marco Wanderwitz
kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag
CDU Bundestagsfraktion

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jürgen Lennartz
Chef der saarländischen Staatskanzlei
Saarländische Staatskanzlei

Staatssekretär Jürgen Lennartz, Chef der saarländischen Staatskanzlei
Digitalradio | DAB+

Saarland Für Chancengleichheit in der ■ ■ ■

Chef der Staatskanzlei für Road-Map beim ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jürgen Lennartz
Chef der saarländischen Staatskanzlei
Saarländische Staatskanzlei

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNS

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.