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Endgerätehersteller wünschen mehr Special Interest-Inhalte auf DAB+

Warum hier ein zweiter nationaler Digitalradio-Multiplex helfen würde

Sven Küster, Produktmanager Digitalradios, Hama GmbH & Co KG Quelle: Hama GmbH & Co KG Sven Küster Hama GmbH & Co KG 26.04.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Der Endgerätehersteller Hama rechnet mit einem sehr guten Digitalradiojahr. Für die weitere Etablierung von DAB+ wünscht sich der Hersteller künftig jedoch mehr Inhalte für Special Interest-Hörer. Am wichtigsten sei jedoch, diesen Content zum Kunden nach Hause zu bringen, so der Produktmanager von Hama. Noch gäbe es starke Einschränkungen beim Empfang, weil die Abdeckung per UKW noch deutlich besser ist, als das digitale Radionetz.  







Welche Erwartungen haben Sie an das Digitalradiojahr 2016? Wie zufrieden sind Sie verkaufsseitig mit dem 1. Quartal 2016?
Nachdem das Jahr 2015 bereits eine starke Tendenz nach oben gezeigt hat, hoffen wir natürlich darauf, diesen Trend in 2016 fortzusetzen. Wir haben den Bereich Digitalradio deutlich ausgebaut und viele verschiedene Geräte auf den Markt gebracht. Das überwiegende Feedback ist sehr positiv und wir freuen uns darauf, diesen Weg weiter zu gehen. Hama wird dieses Jahr hochinteressante Geräte auf den Markt bringen, die die Wünsche der Kunden noch besser erfüllen sollen und die besonderen Stärken des Digitalradios – die auch in der Sendequalität der Inhalte liegen –  als Kernthema aufgreifen. Dementsprechend werden wir Geräte präsentieren, die besonderen Wert auf die Soundqualität legen. Wir bleiben dabei unseren Prinzipien treu, dass Qualität zu vernünftigen Preisen die Marke Hama am besten widerspiegelt.
Das erste Quartal liefert uns schon sehr gute Werte und wir sind überzeugt, dass sich der anhaltende Trend auch weiterhin fortsetzt und die Kunden DAB noch besser annehmen werden.

Aktuell flammen die Diskussionen um einen zweiten nationalen Digitalradio-Multiplex wieder auf. Würden Sie herstellerseitig eine Programmerweiterung begrüßen? Was sollte dort laufen?
Wir verfolgen das sehr interessiert und würden es absolut begrüßen, wenn der zweite nationale Multiplex an den Start gehen würde.
Viele Anwender suchen nach Gründen und den Vorteilen, warum der Umstieg vom analogen Radio zu DAB+ der richtige Weg ist. Inhalte und exklusive Sender können diese Motivation schaffen, wobei wir uns mehr Inhalte für „Special Interest“ – Hörer wünschen. Ebenfalls ist es wichtig, diesen Content zum Kunden nach Hause zu bringen, denn hier existieren noch immer starke Einschränkungen, weil die Abdeckung per UKW noch deutlich besser ist, als das digitale Radionetz. Nur durch die Faktoren Abdeckung und Content wird sich DAB+ wirklich bei den Nutzern etablieren und langfristig durchsetzen. Wir erhoffen uns durch einen zweiten Multiplex die notwendigen Impulse, um das langfristige Ziel der Digitalisierung zu erreichen.

Seit knapp einem Jahr will die Bundesregierung mit dem sogenannten Digitalradioboard die Einführung von Digitalradio unterstützen - Erkennen Sie bereits erste Ergebnisse und was erwarten Sie künftig von der Politik zum Thema DAB+.
Wir verfolgen die Aktivitäten des BMVI interessiert und die Absichten und Ziele sind sehr zu begrüßen und machen Hoffnung auf „Nägel mit Köpfen“. Natürlich hoffen wir darauf, dass der Weg zur UKW-Abschaltung konsequent gegangen wird und wir dem Vorbild von Norwegen folgen können. Es ist anzunehmen, dass Deutschland und das Vereinigte Königreich die Impulsmärkte für Europa sind und ein europaweiter Durchbruch von DAB+ erst gelingen kann, wenn diese Märkte den wichtigen Schritt zum Digitalradioumstieg gegangen sind.
Die Ergebnisse sind jedenfalls noch nicht wirklich angekommen und es wird mit Sicherheit auch noch einige Zeit benötigen. Die bisherigen Ansätze machen Hoffnung, dass die nötigen Zeichen zum UKW-Ausstieg in den kommenden Jahren gegeben werden könnten und die Weichen für die Zukunft von DAB+ gestellt werden. Wichtig ist definitiv die Unterstützung der privaten Sender, um die Übergangszeit im Dualbetrieb zu überstehen oder sogar die Aufschaltung ins digitale Radionetz erst zu ermöglichen.

Welche nationalen Vermarktungsoffensiven wären für Sie generell wünschenswert?
Hier gilt das Miteinander als Hauptziel. Die Programmanbieter könnten die Möglichkeit von gemeinsamen Aktionstagen prüfen, die auf einer Vielzahl der Sender kommuniziert wird. Uns als Hersteller würden solche Aktionstage helfen, gezielte Kampagnen im Handel durchzuführen und mit unseren Kunden zu unterstützen.

Welche PR-Maßnahmen für Digitalradio planen Sie in 2016und welche Geräteneuheiten planen Sie für 2016?
Auch weiterhin werden wir Kampagnen des Projektbüros digitalradio.de gerne in Form von Ausstellungs- und Verlosungsgeräten unterstützen. Ebenso werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Aktionen der Programmanbieter unterstützen und sind für einen Austausch in Form von Promotions und Ideen immer offen für ein Gespräch.
Unser Auftritt auf der diesjährigen IFA wird wieder diverse neue Digitalradios beinhalten und wir bringen für einige unserer erfolgreichen Modelle ein kleines Facelift heraus, was den Kunden Mehrwerte liefert aber dem Kunden keinen Cent extra kosten werden.
Wir freuen uns ganz besonders auf unsere neuen Premiumgeräte, die viele Kundenwünsche erfüllen und hoffentlich zahlreiche Fans finden werden. Dabei werden wir aber weiter versuchen, sehr gute Qualität zum fairen Preis zu liefern.

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