Welchen Stellenwert hat das Thema Inklusion und Barrierefreiheit in Ihrem Unternehmen?
Der Bitkom betreibt seit 2012 ein eigenes Projekt, um die Chancen junger Menschen mit Behinderung auf eine Ausbildung in den IT-Berufen zu verbessern (www.inklusive-it-berufe.de). Zudem setzt sich der Arbeitskreis Barrierefreiheit intensiv für die Belange behinderter Menschen ein, etwa indem er bei der Harmonisierung internationaler Standards für die Barrierefreiheit von ITK-Produkten unterstützt.
Was tut Ihr Unternehmen, damit Menschen mit Behinderung in barrierefreier Umgebung arbeiten können?
Die Räumlichkeiten des Bitkom sind komplett barrierefrei. Zudem zeichnet sich Bitkom durch eine Vielfalt an Arbeitsmodellen aus. Die sehr gute technische Ausstattung erlaubt auch die Ausübung nahezu aller Tätigkeiten im Home Office.
Welche Rahmenbedingungen wünschen Sie sich, um Menschen mit Behinderung noch besser integrieren zu können?
Das Angebot an Unterstützungsleistungen und fachlicher Beratung ist am Bitkom-Standort Berlin sehr gut. Dies ist jedoch nicht überall in Deutschland der Fall. Bitkom wünscht sich zudem eine stärkere Koordination von Unterstützungsleistungen bzw. Beratung „aus einer Hand“ für Unternehmen.
Laut UN-Behindertenrechtskonvention sind Unternehmen verpflichtet, 5 Prozent Schwerbehinderte zu beschäftigen. Welche Erfahrungen hat Ihr Unternehmen bislang mit der Regelung gemacht? Ist diese derzeit erfüllbar oder mussten Sie in der Vergangenheit schon Ausgleichsabgaben leisten?
In der Bitkom Servicegesellschaft mbH ist die Schwerbehinderten-Quote erfüllt, im Bitkom e.V. derzeit nicht. Das hat vor allem damit zu tun, dass es bei den meist sehr speziellen Anforderungen bislang an fachlich ausreichend qualifizierten Bewerbern fehlte. Selbstverständlich leistet der Bitkom entsprechende Ausgleichsabgaben.
Wie schätzen Sie den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung ein?
Die Vermittlung und Integration von Menschen mit Behinderungen in den regulären Arbeitsmarkt erfordert in vielen Fällen eine intensive Begleitung zu technischen und regulativen Themen. Der zunehmende Stellenwert von Inklusion eröffnet aber auch für Menschen mit Behinderung bessere Chancen am Arbeitsmarkt. In der Digitalbranche, wo User Experience eine große Rolle spielt, werden bspw. Menschen mit Behinderung immer öfter eingesetzt, um den Entwicklungsprozess neuer Produkte von Beginn an zu begleiten und so Barrierefreiheit von vornherein sicherzustellen.



