Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Die ideale Lösung für Zugangskontrollen in der Pandemie

Was die Messewirtschaft von der Politik erwartet

Silvia Bauermeister - Referentin Recht / Business Development beim Messeverband der deutschen Wirtschaft AUMA Quelle: AUMA/Steffen Kugler Silvia Bauermeister Referentin Recht / Business Development AUMA - Verband der deutschen Messewirtschaft 11.02.2022
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"Standard bei den deutschen Messegesellschaften ist die digitale Zugangskontrolle mit einer Vorabregistrierung im Internet", sagt Silvia Bauermeister vom Messeverband der deutschen Wirtschaft AUMA. In Richtung Politik mahnt sie, vor allem ein bestimmtes Problem der Messewirtschaft in den Blick zu nehmen.







Es gibt verschiedene digitale Lösungen zur Zugangskontrolle und Kontaktnachverfolgung in der Pandemie. Welche halten Sie für die beste?
Wenn der Aufwand für die Besucher von Messen möglichst gering ist und zugleich alle rechtlichen Erfordernisse der stets wechselnden Coronaverordnungen und des Datenschutzes erfüllt sind, dann ist eine ideale Lösung gefunden. Standard bei den deutschen Messegesellschaften ist die digitale Zugangskontrolle mit einer Vorabregistrierung im Internet. Übrigens ist das schon lange so und nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie. Dabei werden vor einer Messe alle erforderlichen Daten bequem hinterlegt und nötigenfalls Einwilligungen eingeholt. Dank automatisch generierter Bar- oder QR-Codes bekommen Besucher dann schnell und unproblematisch an den Einlassdrehkreuzen Zugang, manchmal wird auch per Handscanner von Sicherheits-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern geprüft. Derart funktioniert in diesen Tagen dann auch die Corona-Kontaktnachverfolgung unproblematisch. Übrigens nur ein Argument dafür, wieso Messen auch in diesen Zeiten sicher machbar sind.

JETZT HERUNTERLADEN

DIE DOKUMENTATION DIESER FACHDEBATTE

DIE DOKUMENTATION ENTHÄLT

alle Debattenbeiträge ungekürzt im Original
Übersicht aller aktiven Debattenteilnehmer
Summary für Ihr Top-Management
MEHR ERFAHREN


Inzwischen gibt aus Lösungen unabhängig von Smartphones – mit digitalen Chipkarten oder analog mit Stempeln für bestimmte Innenstädte. Wie finden Sie solche Lösungen?
Lösungen wie diese erhöhen den Aufwand für die Besucher. Sie sind oft weniger kundenfreundlich. Mir ist nicht bekannt, dass sie bei Messen genutzt werden. Unkompliziert und schnell am Einlass ist es, wenn das Smartphone als Eintrittskarte genutzt wird. Smartphones sind in Zeiten von Corona zur Authentifizierung und für den Impfstatus-Nachweis unerlässlich geworden. Kunden, Gäste, Besucher sind geübt im Umgang. Das Smartphone zu zücken, ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, die mit wenig Aufwand verbunden ist.

Einzelne Anwendungen sind wegen Datenschutzbedenken in die Kritik geraten. Welchen Stellenwert sollte der Datenschutz bei Zugangs- und Kontaktnachverfolgungs-Lösungen spielen?
Messen sind Bühnen, Treffpunkte, Handelsplätze. Sie bringen Menschen zusammen. Der Austausch personenbezogener Daten gehört dazu. Das ist wesentlich für jede Messe. Der Datenschutz hatte bei den deutschen Messegesellschaften schon immer einen sehr hohen Stellenwert – übrigens auch schon weit vor Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung. Bei deutschen Veranstaltern können sich Besucher darauf verlassen, dass ihre Daten den strengen gesetzlichen Vorgaben entsprechend erhoben und auch gelöscht werden, wenn der Zweck der Datenspeicherung entfällt. Dabei arbeiten die Messegesellschaften mit eigenen Customer Relationship Management-Anwendungen oder mit Anwendungen langjähriger Partner, die auch Spezialisten für das Einlassmanagement sind.

Verschiedene Bundesländer setzen auf verschiedene Lösungen, EU-weit gibt es weitere. Was erwarten Sie diesbezüglich von der Politik?
Von der Politik erwarten wir im Messeverband der deutschen Wirtschaft pragmatische, digitale, einheitliche Lösungen, die auch für Aussteller und Besucher aus dem Ausland praktikabel sind. Man muss wissen: Besucher und Aussteller aus dem Ausland sind für die vielen internationalen Messen im Frühjahr und Sommer entscheidend. Messen sind der Treffpunkt der Wirtschaft, über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Deutschland ist Gastgeber von gut zwei Drittel aller Weltleitmessen. 2019 kamen 60 Prozent der Aussteller und 30 Prozent der Besucher aus dem Ausland.

Beispielsweise kritisieren wir, dass etliche Impfzertifikate von Besuchern aus dem Ausland nicht digital erfasst werden können. Es wirft kein gutes Bild auf eine führende Wirtschaftsnation, wenn Papier-Impfausweise händisch am Eingang kontrolliert werden müssen.

Auch bei der Anerkennung ausländischer Impfstoffe muss die Politik dringend handeln: Es muss möglich sein, dass auch Besucher ein Messegelände betreten können, die mit von der Weltgesundheitsorganisation WHO anerkannten, aber in Deutschland noch nicht zugelassenen Impfstoffen wie Sinovac, Sinopharm oder Covaxin geimpft worden sind. Das Vereinigte Königreich und unser Nachbar, die Niederlande, sind uns da voraus.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Harald Rau
Gesundheitsdezernent
Stadt Köln

Dr. Harald Rau - Gesundheitsdezernent der Stadt Köln
Pandemie | Digitaltechnik

Keine Kompromisse beim Datenschutz

Wie die Zugangskontrollen in Köln gemanagt werden

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Harald Rau
Gesundheitsdezernent
Stadt Köln

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Ursula Nonnemacher
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
Land Brandenburg

Ursula Nonnemacher - Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Pandemie | Digitaltechnik

Wirksame Kontaktnachverfolgung kommt ■ ■ ■

Auf welche Tools das Land Brandenburg setzt

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Ursula Nonnemacher
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
Land Brandenburg

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Carsten Müller
Vorstandsmitglied
EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.

Carsten Müller - Vorstandsmitglied, EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.
Pandemie | Digitaltechnik

Gegen unnötigen Datenmüll in der Pandemie

Wie die Europäischen Veranstaltungs-Centren in ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Carsten Müller
Vorstandsmitglied
EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.