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Deutsche VFX Artists in der Weltspitze

Was passieren muss, damit das so bleibt

Prof. Katja Schmid, Visual Effects and Post Production, Studiengang Audiovisuelle Medien, Hochschule der Medien Stuttgart Quelle: HdM Stuttgart Prof. Katja Schmid Professorin HdM Stuttgart 21.03.2018
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Der Oscar für Gerd Nefzer und sein Team "reiht sich ein in die Serie der zahlreichen international prämierten VFX-Filme, an denen deutsche Firmen beteiligt waren", sagt Prof. Katja Schmid von der HdM Stuttgart. Das hat eine Reihe von Gründen.







Der deutsche Special-Effect-Künstler Gerd Nefzer hat einen Oscar gewonnen – nur ein Leuchtturm oder ist die deutsche und europäische VFX-Branche in der Weltspitze angekommen?
Ja, das ist sehr erfreulich für Gerd Nefzer und sein Team. Der Preis reiht sich ein in die Serie der zahlreichen international prämierten VFX-Filme, an denen deutsche Firmen beteiligt waren. In meinen Augen arbeiten in Deutschland hervorragende und hoch motivierte Artists in der Visual Effects Branche, die aufgrund ihrer nationalen und internationalen Produktionserfahrungen Weltspitze sind. Der Erfolg eines VFX-Filmes hängt natürlich noch von weitaus mehr Kriterien ab. Neben der Bedeutung von Förderung und angemessener Budgetierung ist es meiner Meinung nach ebenso grundlegend, wie bahnbrechende visuellen Ideen durch Research & Development umgesetzt werden können. Hier spielen die internationale Vernetzung (auch mit Forschungsinstitutionen) sowie die Weiterentwicklung des visual storytellings eine große Rolle.

Auch Europa will sich mit einem „Animation Plan“ verstärkt um die Branche kümmern. Zwei wichtige Punkte sind Marktzugang und Finanzierung. Welche konkreten Instrumente wären aus Ihrer Sicht die effektivsten?
Es ist wichtig und sehr begrüßenswert, dass der Animation Plan Europa für Animationsfilmschaffende attraktiver machen möchte. Die künstlerische Vielfalt von Animationsfilmen zeigt sich hauptsächlich in Kurzfilmformaten. Junge Talente probieren sich hier aus und brauchen eine Publizität und Auswertung durch neue Distributionskanäle. Storytelling für Animationsfilm als Design Tank, in welchem Erzähltechniken für eigenwillige visuelle Stile und Animationstechniken entwickelt werden, könnte ein Ansatz sein, animationsspezifische Narration für europäische Produktionen zu stärken.

Außerdem sollen die Talente gefördert und gehalten werden. Wie kann das geschehen?
Talente können durch kreativen Spielraum gefördert werden. Inspirationen und Ideen entstehen im Team, im Experiment und gemeinsamen Austausch. Das macht für viele Artists die Freude und Motivation aus, in der Kreativindustrie tätig zu sein. Man kann Kreative halten und an einen Standort binden, durch die Möglichkeit, auch nachhaltig an renommierten Projekten mitwirken zu können. Weitere Gesichtspunkte sind persönliche Entwicklungschancen und eine gute Work-Life-Balance.

3D, VR etc. – wie sehen Sie die hiesige Branche für die Trends der Zukunft aufgestellt?
VR als aktuelles Experimentierfeld in den verschiedensten Einsatzbereichen ist herausfordernd in seiner Dynamik und Komplexität. Die deutschen VFX Firmen haben eine ausgezeichnete Basis, Entwicklungen branchenübergreifend mitzugestalten. In Bezug auf den Medienbereich würde ich gern Marschall McLuhan zitieren. „The medium ist the message“ – für die narrative Exploration von VR liegt noch viel Neuland vor uns.

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