Der VdA regt in einem Positionspapier ein Parkraum-Management u.a. mit flexibleren Preise für Parkplätze an. Welche Chancen und Herausforderungen erwachsen aus der digitalen Steuerung des ruhenden Verkehrs?
Die digitale Steuerung des Verkehrs kann allenfalls eine ergänzende Lösung sein. Grundsätzlich müssen wir erstmal den ruhenden Verkehr in großen Quartieren deutlich verringern, da dort häufig nicht mal mehr Barrierefreiheit gewährleistet ist oder Rettungsdienste durchkommen. Das erreichen wir aber nur, wenn wir konsequent auf den Umweltverbund setzen. Wir wollen den ÖPNV-Tarif attraktiver machen, Fahrradpremiumrouten ausbauen, die City autofrei machen. Zudem müssen Bewohnerparken und Car-Sharing ausgebaut werden.
Parkraum-Sharing, Ridepooling - welchen Beitrag können individuelle, digitale Lösungen zur Entspannung beim ruhenden Verkehr leisten?
Wenn es uns gelungen ist, die Masse an Autos deutlich zu reduzieren, dann können digitale Lösungen sicherlich sehr hilfreich sein. So könnten Parkflächen zu bestimmten Zeiten für Lieferverkehre freigehalten werden, um Radfahrende und FußgängerInnen nicht mehr zu behindern. Und solche, die nachts dann speziell für AnwohnerInnen zur Verfügung stehen. Obendrein könnte man so unterschiedliche Tarife automatisch steuern.
Schon heute gibt es vielerorts vermehrt Sonder-Stellflächen etwa für Car-Sharing oder Elektro-Autos - wie bewerten Sie diesen Trend?
Ausgesprochen positiv. Bremen ist ein Vorreiter beim Car-Sharing mit seinen Mobilpunkten und -pünktchen. Da beweisen wir der Republik, wie das geht. Und genauso können wir das auch mit Stellplätzen für ökologisch saubere Antriebe machen. Ob das nur Elektro sein muss, bleibt abzuwarten.
Auch Überwachung ist ein Teil des Parkraum-Managements - wie sollten sich die Sanktionen bei Regelverstößen entwickeln?
Ich finde schon, dass Regelverstöße auch so sanktioniert werden sollten, dass sie einen verhindernden Charakter haben. Was wenig weh tut, verhindert wenig. Regelverstöße gehen zu Lasten von Behinderten, Rettungskräften, Radfahrenden, FußgängerInnen und vielen anderen. Und ein solches Verhalten zu Lasten der Mehrheit können wir nicht dulden.

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