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Community statt klassischer Hörerbindung

Wie Bremen NEXT im Kontakt mit dem Publikum steht

Felicia Reinstädt - Wellenchefin von Bremen NEXT Quelle: Radio Bremen/ Christian Wasenmüller Felicia Reinstädt Wellenchefin Bremen NEXT 21.01.2020
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"Bremen NEXT ist als junges crossmediales Programm gestartet, der enge und direkte Austausch mit unserer Community ist ein zentraler Kern unserer Programmphilosophie", erklärt Bremen-NEXT-Wellenchefin Felicia Reinstädt. Bei Programmaktionen und im Kontakt mit dem Publikum geht es ihr um Austausch auf Augenhöhe.







In Programmaktionen und Gewinnspielen werden On-Air-Programm und digitale Dienste häufig miteinander verknüpft. Welche Rolle spielen digitale Angebote zur Hörerbindung in Ihrer Programmstrategie?
Bremen NEXT ist als junges crossmediales Programm gestartet, der enge und direkte Austausch mit unserer Community ist ein zentraler Kern unserer Programmphilosophie. Der findet natürlich stark in den sozialen Netzwerken statt. Deshalb sprechen wir auch gar nicht mehr von klassischer Hörerbindung, sondern von unserer Community, mit der wir auf unterschiedlichen Plattformen in direkten Dialog gehen. Bei Programmaktionen und im Kontakt mit unserem Publikum ist uns besonders wichtig, dass es ein ehrlicher und authentischer Austausch auf Augenhöhe ist. Hier bieten gerade soziale Medien eine Vielzahl an Interaktionsmöglichkeiten. Wir denken jede Plattform als eigenständigen Ausspielweg und konzipieren dementsprechend auch unsere Angebote. Für Programmaktionen wie auch alle anderen Inhalte gilt: Reines Teasing ohne Mehrwert macht weder im Radio noch im Digitalen Sinn. Deshalb überlegen wir uns auch immer sehr genau, was wir wo anbieten und verfahren nicht nach dem Gießkannenprinzip.

Apps für mobile Geräte können der Hörerbindung oder als eigenständiges digitales Angebot dienen - welche Apps bieten Sie an? 
Bremen NEXT bietet eine kostenlose App für Android und iOS an. Sie dient vor allem dazu, unseren Livestream zu hören und die Inhalte unserer Website sowie wichtige Programminformationen auf dem Handy abzurufen. Wir wissen, dass die Leute unsere App vor allem dazu nutzen, mobil unser Radioprogramm zu hören, mehr wollen wir auch gar nicht. Wir verfolgen keine eigene App-Strategie, weil die Erfahrung zeigt, dass Menschen am Ende nur eine Hand voll Apps auf ihrem Handy regelmäßig nutzen. Uns ist es wichtiger, mit unseren Inhalte genau dort dann auch stattzufinden.

Viele Sender nutzen Social-Media-Plattformen oder Streaming-Plattformen für die Hörerbindung – Kritiker wenden ein, dass so die Hörer (und ihre Daten) an Dritte übergeben werden. Was sagen Sie dazu?
Wir machen Programm für eine sehr junge Zielgruppe, für die der Umgang mit Social Media selbstverständlich und Teil ihrer Lebenswelt ist. Neben der Präsenz auf diesen Plattformen gehört es da natürlich dazu, dass wir uns im Programm auch kritisch mit diesen auseinandersetzen und über Themen wie Datenschutz und Datensicherheit reden. Am Ende pushen wir niemanden auf eine bestimmte Plattform, unser primäres Ziel ist es, unsere Inhalte dort anzubieten, wo unsere Leute eh schon sind. Da ist es natürlich besonders spannend zu schauen, wie sich die Mediennutzung verändert und wie und wo wir mit unseren Inhalten in der täglichen Mediennutzung unserer Zielgruppe stattfinden können.

Welche Rolle wird der „Hörer On Air" im klassischen Radioprogramm in Zukunft noch spielen?
Die Hörerinnen und Hörer sind die Leute, für die wir unser Radioprogramm machen. Von daher spielen sie eine zentrale Rolle und werden das auch weiterhin tun. Was ihre Erscheinung im Programm betrifft, finde ich sogar, dass wir sie in den letzten Jahre eher vernachlässigt und zum Teil zu vorgecasteten O-Tongebern degradiert haben. Echte Menschen mit ihren Meinungen, Emotionen und Themen machen das Programm lebendig und facettenreich, wichtig ist, dass wir sie auch entsprechend ernst nehmen. Bei Bremen NEXT bekommen wir sehr viele Rückmeldungen via Sprach- oder Textnachricht – oder die Leute kommen direkt vorbei. Klassische Callins gibt es dagegen bei uns nicht, weil es einfach nicht der Lebensrealität unserer Zielgruppe entspricht. Geht es um die Frage nach der Zukunft des Radios, ist das eine der großen Fragen, die wir uns immer wieder neu stellen und beantworten müssen: Wie halten und pflegen wir einen ehrlichen Kontakt zu den Leuten da draußen und schaffen ein echtes Community-Gefühl on Air.




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