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Bedroht die E-Privacy-Verordnung die Digitale Wirtschaft?

Was im Netz besser wird - und wo Gefahren lauern

Matthias Wahl, Präsident Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Quelle: BVDW Matthias Wahl Präsident Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. 22.12.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Das digitale Marketing wird technisch immer ausgefeilter und begeistert sowohl die Werbungtreibenden als auch die Kunden", prognostiziert Matthias Wahl, Präsident Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. für das neue Jahr. In unserer Debatte nennt er Zahlen zu den wichtigsten Trends.







Experten prognostizieren für das kommende Jahr eine Zunahme von vergänglichem Content auf sozialen Plattformen. Was macht temporäre Inhalte so attraktiv?
Temporärer Content, wie man ihn aus Snapchat oder Instagram Stories kennt, ist derzeit vor allem bei jüngeren Zielgruppen sehr beliebt. Der Reiz liegt sicherlich darin, etwas ohne langfristige Konsequenzen zu teilen und veröffentlichen zu können. Ob sich der Trend in den nächsten Jahren fortsetzt, wird sich zeigen.

Chatbots in der Kunden-Kommunikation gelten als einer der Trends für das kommende Jahr. Was bedeutet das für die Service-Standards?
Chatbots sind eigentlich kein neues Thema, sie sind im Web schon seit mindestens 5 Jahren zu finden. Neu ist eher, dass die künstlichen Intelligenzen mittlerweile deutlich fortgeschrittlicher sind, sodass Nutzer manchmal gar nicht merken, dass sie nicht mit einem Menschen chatten, sondern mit einer Maschine. Im Bereich des Kundenservice können Unternehmen vor allem bei einfacheren Anfragen Zeit sparen, sodass sich die Angestellten mit mehr Zeit um die komplexeren Anfragen kümmern können, für die persönliche Kommunikation notwendig wird.

In den vergangenen Jahren hat die Video-Nutzung im Netz stark zugenommen. Sehen Sie den Peak erreicht, oder werden noch mehr Inhalte in bewegten Bildern präsentiert?
Laut Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW sind die Nettoausgaben für digitale Werbung (Online und Mobile) im Jahr 2017 um sieben Prozent gewachsen, Bewegtbild ist neben Mobile dabei der stärkste Treiber dieser Entwicklung. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass hier bereits ein Peak erreicht ist. Auch die BVDW-Studie zu Video-on-Demand hat 2017 gezeigt:  Fast jeder dritte Deutsche (30 Prozent) schaut mindestens einmal wöchentlich Serien oder Filme über Streamingportale. Lineares Fernsehen büßt an Beliebtheit ein. Das ist die derzeitige Entwicklung.

Seit Jahren wird das Revival der Podcasts vorausgesagt. Kommt es 2018?
Podcasts waren nie tot und haben vor allem bereits 2017 einen Höhenflug erlebt. Podcasts werden laut Webradiomonitor 2017 schon von 17 Prozent der Online-Audiohörer gehört. 50 Prozent der Nutzer schätzen Podcasts, weil dort Themen intensiver besprochen werden als in anderen Medien. Für die Zukunft erwartet knapp die Hälfte (49 Prozent) der befragten Online-Audioanbieter eine wachsende Bedeutung von On-Demand-Inhalten wie Podcasts.

Welche weiteren Netz-Trends darüber hinaus halten Sie im kommenden Jahr für wichtigsten?
Das digitale Marketing wird technisch immer ausgefeilter und begeistert sowohl die Werbungtreibenden als auch die Kunden. Das belegen die Wachstumszahlen und die immer weiter individualisierten Kampagnen sowie die Reaktionen darauf. Die Digitalisierung optimiert das Marketing auf allen Kanälen und ermöglicht eine – auch für den Verbraucher selbst – immer bessere weil den individuellen Bedürfnissen entsprechende Ansprache. Leider hat die Politik auf einige Neben-Phänomene der letzten Jahre überreagiert und wir müssen damit rechnen, dass die E-Privacy-Verordnung die Digitale Wirtschaft ernsthaft bedroht. Wir haben frühzeitig davor gewarnt und appellieren weiter daran, endlich die Augen zu öffnen.

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