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BMW setzt auf Megatrend Carsharing

Warum das Verleihgeschäft in der urbanen Gesellschaft noch ernormes Potential birgt

Quelle: DriveNow GmbH & Co. KG Sebastian Hofelich Geschäftsführer DriveNow GmbH & Co. KG 14.04.2016
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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DriveNow, das Carsharing-Joint-Venture von BMW und Sixt, spielt strategisch gesehen für den Münchner Autobauer eine wichtige Rolle. Wie Sebastian Hofelich, Geschäftsführer DriveNow auf Meinunsbarometer.info sagte, birgt das Verleihgeschäft in der urbanen Gesellschaft noch enormes  Potential.







DriveNow hat angekündigt, als neuesten Kundenservice das digitale Tanken einzuführen. Was steckt hinter dieser Idee?
Das Betanken unserer Fahrzeuge wird mittlerweile überwiegend von unseren Kunden erledigt. Über 80 Prozent der Tankvorgänge tätigen die Kunden und erhalten dafür Freiminuten. In erster Linie bringt der digitale Bezahlvorgang unseren Kunden einen zeitlichen Nutzen. Der Tankprozess läuft damit noch ökonomischer ab. Wir entwickeln unsere digitalen Zusatzservices im Sinne des Kundennutzens immer weiter und bauen damit auch unsere Innovationsführerschaft in dem Bereich aus. Die „digitale Tankkarte“ ist eine weitere solche Maßnahme. Sie stellt möglicherweise auch den ersten Schritt hin zum autonomen Tanken im Rahmen autonomen Fahrens dar.

Welche Konzepte entwickeln Sie weiterhin, um kundenseitig Abläufe und Prozessketten mithilfe digitaler Prozesse zu optimieren?
Wir optimieren und entwickeln unser Angebot stetig weiter, um es damit für Kunden noch einfacher, intuitiver, effizienter und angenehmer zu machen. Das zeigt sich nicht nur in der Einführung neuer Tarifpakete, mit denen wir die unterschiedlichsten Nutzungsfälle – auch über längere Zeit – ermöglichen, sondern v.a. im Fahrzeug und in der App. So können die Kunden z. B. bereits in der App Fahrteinstellungen (wie Fahrtziel o. ä.) eingeben, die später im Auto für Zeitersparnis sorgen. In München können Kunden im Winter verschiedene Fahrzeuge vorheizen, so dass auch ein Enteisen der Scheiben überflüssig wird. Als Ergänzung zu öffentlichen Verkehrsmitteln kooperieren wir auch mit örtlichen Mobilitätsanbietern: DriveNow ist in Mobilitäts-Apps wie Moovit oder die ÖPNV-Apps von MVG oder BVG integriert, in Wien und Kopenhagen können unsere Fahrzeuge nach Registrierung mit der örtlichen ÖPNV-Abokarte geöffnet werden.

Wie schätzen Sie die Zukunftsaussichten von Carsharing-Modellen ein? Welchen Entwicklungsaussichten und Marktchancen hat Ihr Unternehmen auch mit Blick auf Mitbewerber?
Die Gestaltung des Mobilitätsangebotes der Zukunft – vor allem in urbanen Ballungszentren – muss an den sich verändernden Mobilitätsbedürfnissen der Menschen im Rahmen neuer Megatrends sowie an den Rahmenbedingungen wie Emissionen, Parkdruck, Verkehrsproblemen, Verstädterung etc. ausgerichtet werden. Mit DriveNow sind wir genau auf diese Entwicklungen eingegangen und bieten im urbanen Umfeld eine hochflexible und spontane Mobilitätsmöglichkeit ohne eigenes Auto für die Situationen, in denen individuelle Mobilität für kurze Zeit benötigt wird. Wir verstehen uns damit als Erweiterung des urbanen Mobilitätsmixes. Unser hochflexibles und spontanes Konzept mit modernen, gut ausgestatteten BMW- und MINI Modellen, davon 20 Prozent elektrische BMW i3, spricht vor allem autoaffine Menschen bzw. Autobesitzer an, die andere Carsharing-Anbieter nicht erreichen, und kann sie von einer Mobilität ohne eigenes Auto überzeugen. Mit mittlerweile über 600.000 Kunden und mehr als 4.000 Fahrzeugen in neun Städten sehen wir, dass unser Konzept ankommt. In Deutschland konnten wir unsere Marktführerschaft auf knapp 40 Prozent ausbauen. Wir sind hier seit 2014 profitabel. Diese Entwicklung und zunehmende Etablierung von Carsharing als ergänzendes Mobilitätsangebot in der (urbanen) Gesellschaft ist erst der Anfang und birgt noch viel Potential. Frost & Sullivan beispielsweise prognostiziert in einer Studie (2014) etwa 15 Millionen Carsharing-Nutzer im Jahr 2020.

Wie eng denken und leben Sie die Verzahnung von DriveNow mit klassischen BMW-Kundenservices?
DriveNow ist 2011 von beiden Mutterhäusern BMW und Sixt als eigenständiges Unternehmen gegründet worden, um auf die Veränderungen im Mobilitätssektor zu reagieren und den wachsenden Carsharing-Markt zügig erschließen zu können. Dies ist innerhalb der letzten knapp fünf Jahre auch hervorragend gelungen. Dabei haben beide Mutterhäuser Erfahrungen und Kompetenzen aus ihrem jeweiligen Kerngeschäft in das Joint Venture eingebracht und damit die Entwicklung des neuen Geschäftsfeldes maßgeblich gefördert. Eine direkte Verknüpfung der Geschäftsmodelle von DriveNow und BMW war in dieser Konstellation aber erst einmal nicht vorgesehen. Im Gegenteil, DriveNow adressiert eine Zielgruppe, die sich in urbanen Räumen mit der Fragestellung auseinandersetzt, ob ein eigenes Fahrzeug überhaupt erforderlich ist, gleichzeitig aber flexibel und komfortabel mobil sein möchte. Dennoch spielt DriveNow strategisch gesehen für BMW eine große Rolle, wie auch von Herrn Krüger im Rahmen der BMW Bilanzpressekonferenz ausgeführt. Dies liegt zum einen daran, dass DriveNow eine zusätzliche Kundengruppe erschließt, die später bei veränderter Lebenssituation wie einem Umzug von der Stadt in den ländlichen Raum oder bei Familienvergrößerung vielleicht auch wieder Fahrzeugbesitzer werden möchte. Zum anderen aber auch daran, dass sich mit fortschreitender technischer Entwicklung, z. B. im Zuge autonom fahrender Fahrzeuge, mit unserem Modell völlig neue Geschäftsfelder erschließen lassen. Gleiches gilt natürlich auch für unser Mutterhaus Sixt.

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