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Autonomes Fahren erhöht Verkehrssicherheit

Zweitgrößter deutscher Autoclub will Verbraucher aufklären und beraten

Stefan Heimlich, Vorsitzender ACE Auto Club Europa e.V. Quelle: Thomas Kienzle/ACE Stefan Heimlich Vorsitzender ACE Auto Club Europa 12.04.2018
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Allein in Deutschland sterben jährlich immer noch mehr als 3.000 Menschen im Straßenverkehr. Hauptgrund: menschliches Fehlverhalten. Das autonomen Fahren kann ein Gewinn für die Verkehrssicherheit darstellen, denn autonomes Fahren heißt Einhaltung der Verkehrsregeln, z.B. der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten, Abstände, usw." Das sagt Stefan Heimlich, Vorsitzender ACE Auto Club Europa. "Unsere Aufgabe sehen wir in der Aufklärung und Beratung der Verbraucher und Verbraucherinnen. Das heißt, wir zeigen auf, welchen Nutzen neue Techniken in der Mobilität haben, wie sie zu nutzen sind und wo Vorsicht geboten ist."







Knick oder Kick? Verspielt die Industrie gerade unser Vertrauen für das autonome Fahren, nach dem tödlichen UBER-Unfall?
Nein. Allein in Deutschland sterben jährlich immer noch mehr als 3.000 Menschen im Straßenverkehr. Hauptgrund: menschliches Fehlverhalten. Das autonomen Fahren kann ein Gewinn für die Verkehrssicherheit darstellen, denn autonomes Fahren heißt Einhaltung der Verkehrsregeln, z.B. der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten, Abstände, usw. Allerdings sind die Systeme heute noch in der Entwicklung. Bis zur Marktreife, bis die Technik fehlerfrei funktioniert, werden noch ein paar Jahre vergehen.

Inwieweit tragen überstürzte Entwicklungen neuer Technologien bei, dass der Mensch nicht mehr mit kommt? Oder anders gefragt, werden Technologien wie das autonome Fahren zu überstürzt eingeführt?
Angesichts der Millionen von Fahrzeugkilometern, die autonome Fahrzeuge derzeit in ihren Testfahrten zurücklegen, kann von einer Überstürzung nicht die Rede sein. Klar ist aber auch, die Technik muss noch besser werden. Dazu muss uns bewusst sein, autonom fahrende Autos werden die Unfallzahlen nicht auf null senken können, aber mit Sicherheit deutlich absenken.

Was können Verbände, wie der ACE in Deutschland tun, damit wir neuen Technologien wirklich vertrauen?
Unsere Aufgabe sehen wir in der Aufklärung und Beratung der Verbraucher und Verbraucherinnen. Das heißt, wir zeigen auf, welchen Nutzen neue Techniken in der Mobilität haben, wie sie zu nutzen sind und wo Vorsicht geboten ist. Darüber hinaus vertreten wir die Verbraucherinteressen gegenüber der Politik, indem wir schauen, dass neue Techniken im Sinne der Verbraucher eingeführt werden.

Braucht es einen gesellschaftlichen Diskurs über die Folgen neuer Verkehrstechnologien? Würde sich dafür auch Ihr Verband engagieren?
Ja. Aber dieser findet ja glücklicherweise und verstärkt seit dem Dieselskandal statt. Verkehr bzw. Mobilität haben endlich mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen. Das ist wichtig, denn die Mobilität ermöglicht Teilhabe. Der ACE fördert diesen Diskurs, sei es über Berichterstattung im Mitgliedermagazin LENKRAD, über den Dialog in sozialen Netzwerken. Wir führen auch regelmäßig Veranstaltungen durch, wo wir über aktuelle Verkehrsthemen mit unseren Mitgliedern diskutieren.  

Inwieweit sollte sich die Politik in Tempo und Durchsetzung neuer Technologien einmischen? Was würde ein staatlich verordneter Zwang zum autonomen Fahren bedeuten?
Die Aufgabe der Politik ist es, für gute Rahmenbedingungen zu sorgen. Immer verbunden mit der Antwort auf die Frage: was bringt es den Bürgern. Bezogen auf das autonome Fahren bedeutet das vor allem die Zertifizierung der Sicherheit (z.B. durch den TÜV) sowie die Regulierung des Datenschutzes.

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