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Airbus-Elektrochef will bis 2030 hybrid fliegen

Warum das vollelektrische Flugzeug aber weiter Zukunftsmusik bleibt

Glenn Llewellyn, Leiter Elektrische Antriebe/General Manager Electrification, Airbus Quelle: Airbus/H.GOUSSÈ/master films Glenn Llewellyn General Manager Airbus 15.02.2018
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Elektrische Antriebe haben das Potential für eine Revolution beim Fliegen. Sie kommen sowohl dem sauberen und leisen Reisen als auch ganz neuen Fluggeräten und -betrieben zugute." Das sagt Glenn Llewellyn, Leiter Elektrische Antriebe bei Airbus. Bis 2030 soll es technisch möglich sein, ein Passagierflugzeug mit unter 100 Sitzen mit hybrid-elektrischem Antrieb zu entwickeln." Das vollelektrische Fliegen bleibe dagegen aber vorerst noch Zukunftsmusik.







Die E-Mobilität kommt jetzt auch beim Fliegen an, ein logischer Schritt?
Elektrische Antriebe haben das Potential für eine Revolution beim Fliegen. Sie kommen sowohl dem sauberen und leisen Reisen als auch ganz neuen Fluggeräten und -betrieben zugute. Elektrische und hybrid-elektrische Flugzeugantriebe reduzieren die CO2- und Lärmemissionen ganz erheblich und sie fördern die Entwicklung von neuen und effizienten Lösungen für die Luftfahrt.

In welchen Bereichen machen Elektro-Flugzeuge Sinn, wo sind Flugzeuge mit klassischen oder hybriden Antriebsformen im Vorteil? (Sind E-Flugzeuge überhaupt langstreckentauglich?)
Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden wir sehen, dass Fluggeräte im städtischen Luftverkehr – Urban Air Mobility-Services ­– mit denen Passagiere in Großstädten sehr schnell befördert werden können, voll elektrisch emissions- und geräuscharm betrieben werden können. Diese Technologie reicht heute noch nicht aus, um ein Langstrecken-Passagierflugzeug über den Atlantik fliegen zu können. In die Batterietechnologie wird jedoch weltweit mehr investiert als in jede andere Technologie und so kann in Zukunft noch viel mehr erreicht werden, bevor wir an physikalische Grenzen gelangen. Da das voll elektrische Fliegen noch Zukunftsmusik ist, werden hybrid-elektrische Technologien immer wichtiger, um die Reichweite zu erhöhen oder auch um für einen Paradigmenwechsel bei den Antriebskonzepten zu sorgen. Wir entwickeln derzeit Demonstratoren, um zu sehen, welche Herausforderungen mit Hochleistungsantrieben verbunden sind, sei es im Wärmemanagement, bei der elektromagnetischen Beeinflussung, beim Funkenschlag, bei der Teilentladung und den Strahlungseinflüssen auf elektrische Hochleistungssysteme in Flughöhe. Die Technologie, die Leistung, die Sicherheit und die Zuverlässigkeit sollen so weiterentwickelt und zu technischer Reife gebracht werden, dass der Fortschritt in der hybrid-elektrischen Technologie beschleunigt wird.

Ab wann ist mit E-Flugzeugen auch bei den großen Airlines zu rechnen? Welche Auswirkungen haben längere Ladezeiten auf die Flugwirtschaft?
Bis 2030 soll es technisch möglich sein, ein Passagierflugzeug mit unter 100 Sitzen mit hybrid-elektrischem Antrieb zu entwickeln. Um ein Flugzeug mit einem Mittelgang (single-aisle) hybrid-elektrisch zu fliegen, sind zwischen 20 und 40 Megawatt Leistung erforderlich. Für alle Anwendungen gilt es als größte Herausforderung, für die Schubkraft in einem leichten, hocheffizienten und sicheren System elektrische Energie im Hochspannungsbereich zu erzeugen und zu übertragen. Batterietechnologien mit einer höheren Energiedichte als heutzutage sind auf dem Vormarsch und sie sind nicht die einzige Möglichkeit, emissionsarm zu fliegen. Brennstoffzellen mit ähnlichen Aufladezeiten wie derzeitige Flugzeuge werden ebenfalls erforscht.

Kleine autonom fliegende Mobile, von Uber, Volocopter, PAL-V oder Lilium Aviation wollen die städtische Urbanität bereichern. Welche Antriebsformen sollten hier die Entwickler auf dem Plan haben?
Sie sollten sich auf elektrische oder hybrid-elektrische Antriebe konzentrieren. Gerade im städtischen Bereich sind emissionsarme Antriebe unerlässlich.

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