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Interview05.01.2016

ARD untertitelt bereits 95 Prozent

Wie das Erste mit seinen Programmen immer barrierefreier wird

Niels Rasmussen, Leiter des Programmbereichs Online & Multimedia beim NDR Quelle: NDR Niels Rasmussen Leiter des Programmbereichs Online & Multimedia NDR
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Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
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Der wachsende Stellenwert von Inklusion, ist mittlerweile auch an der steigenden Zahl barrierfreier Angebote abzulesen. Ganz vorn dabei ist auch der NDR, der federführend für die ARD den Ausbau des barrierefreien Rundfunkzugangs übernommen hat. Mittlerweile sind etwa 95 Prozent des Ersten Programms untertitelt. Doch das ist nur der Beginn für viele weiteren Planungen.  





Welchen Stellenwert hat das Thema Inklusion und Barrierefreiheit in Ihrem Unternehmen?
Inklusion und Barrierefreiheit liegen dem NDR sehr am Herzen. Daher hat der NDR in der ARD die Federführung beim Ausbau des barrierefreien Rundfunkzugangs übernommen.
2011 hat die ARD einen umfangreichen Maßnahmenkatalog beschlossen, den sie seither konsequent umsetzt. Die Ziele wurden inzwischen zum Teil deutlich übertroffen. So sind derzeit etwa 95 % des Ersten Programms untertitelt (2012: 49%), auch in den Dritten Programmen ist die Untertitelquote deutlich gestiegen – im NDR Fernsehen liegt sie derzeit bei etwa 77 % (2012: 42%). Seit 2013 werden im Ersten alle Spielfilme, Serien und Krimis am Hauptabend audiodeskribiert, die Hörfilmquote am Hauptabend liegt bei etwa 41 % (2012: 19%). Auch das Gebärdensprachangebot wurde ausgeweitet und die Online-Angebote sind weitgehend barrierefrei gestaltet.
Der Ausbau unserer Angebote erfolgt dabei im Dialog mit den Verbänden der Menschen mit Behinderungen. Bei den regelmäßigen Treffen im NDR haben die Vertreter der Verbände die Bemühungen und Maßnahmen von ARD und NDR in den vergangenen Jahren wiederholt begrüßt.

Was tut Ihr Unternehmen, damit Menschen mit Behinderung in barrierefreier Umgebung arbeiten können?
Der NDR setzt gleichermaßen auf bauliche wie auf mediale Maßnahmen. So wird bei allen Neubauten weitgehend barrierefrei gebaut. Bei den Altbauten versuchen wir, die Situation sukzessive zu verbessern. Für die im NDR eingesetzte Software wurden entsprechende Regelungen geschaffen, die Schwerbehindertenvertretung bestimmt bei der Einführung neuer Systeme mit. Zudem bauen wir derzeit eine Kompetenzstelle für barrierefreie Software im NDR auf.

Welche Rahmenbedingungen wünschen Sie sich, um Menschen mit Behinderung noch besser integrieren zu können?
Im NDR ist dieses Thema sowohl nach innen wie nach außen bereits fest im Bewusstsein verankert, daher bedarf es keiner weiteren Regelungen. Helfen würde uns aber, wenn es insgesamt ein stärkeres Bewusstsein gäbe, sodass bspw. gängige Software barrierefrei gestaltet wird und damit weniger Speziallösungen nötig wären.

Laut UN-Behindertenrechtskonvention sind Unternehmen verpflichtet, 5 Prozent Schwerbehinderte zu beschäftigen. Welche Erfahrungen hat Ihr Unternehmen bislang mit der Regelung gemacht? Ist diese derzeit erfüllbar oder mussten Sie in der Vergangenheit schon Ausgleichsabgaben leisten
Auch der NDR hat in der Vergangenheit Ausgleichsleistungen erbracht. Allerdings ist dies heute nicht mehr erforderlich, da wir inzwischen mehr als 5 % Schwerbehinderte beschäftigen. Dies versuchen wir weiter auszubauen.

Wie schätzen Sie den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung ein?
Der Arbeitsmarkt ist weiterhin schwierig. Der NDR bemüht sich darum, schwerbehinderte Menschen einzustellen, u. a. schreiben wir regelmäßig Stellen aus, bei denen bei gleicher Qualifikation schwerbehinderte Menschen bevorzugt eingestellt werden. Es gelingt uns aber noch zu selten, qualifizierte schwerbehinderte Bewerber für die Stellen zu finden, die wir besetzen.

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