Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

21st Century Skills und Coopetition in Marburg

Wie die digitale Transformation die Philipps-Universität verändert

Prof. Dr. Evelyn Korn, Vizepräsident für Studium und Lehre der Philipps-Universität Marburg Quelle: Rolf K. Wegst Prof. Dr. Evelyn Korn Vizepräsidentin Philipps-Universität Marburg 07.08.2020
INITIATORIN DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Mit digitaler Unterstützung "ist es der Philipps-Universität auch im herausfordernden „Corona-Semester“ gelungen, alle Studienangebote aufrecht zu erhalten – auch für unsere internationalen Studierenden, die nicht nach Deutschland einreisen durften", freut sich Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Korn. Für die Zukunft wünscht sie sich u.a. neue Prüfungsformate und Abläufe in der Genehmigung von Studiengängen und Projektaufgaben.







DIESE FACHDEBATTE WIRD PRÄSENTIERT VON



Neue Zielgruppen, individuellere Lehre, schlankere Verwaltung - wo steht Ihre Hochschule in Sachen Digitalisierung?
Wir haben ein Spektrum digitaler Unterstützung, das zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglicht. So gelingt es Studierenden leichter, das Studium in ihre vielfältigen Lebensaufgaben – von Kindern über Pflege und Erwerbstätigkeit zu Ehrenamt – zu integrieren. Damit ist es der Philipps-Universität auch im herausfordernden „Corona-Semester“ gelungen, alle Studienangebote aufrecht zu erhalten – auch für unsere internationalen Studierenden, die nicht nach Deutschland einreisen durften. Darüber hinaus verändern digitale Medien das Arbeiten und Anforderungen an Professionalität innerhalb und außerhalb der Wissenschaft: Neue Technologien führen zu neuen Fragestellungen und brauchen neue Fähigkeiten. Unser Studienangebot ist so gestaltet, dass Studierende sich diese „21st Century Skills“ aneignen können.

JETZT HERUNTERLADEN

DIE DOKUMENTATION DIESER FACHDEBATTE

DIE DOKUMENTATION ENTHÄLT

alle Debattenbeiträge ungekürzt im Original
Übersicht aller aktiven Debattenteilnehmer
Summary für Ihr Top-Management
MEHR ERFAHREN


Die Digitalisierung kann den Hochschulbetrieb effizienter machen - zunächst braucht es aber Investitionen. Welche Unterstützung brauchen Hochschulen dabei von der Politik?
Die hessische Landesregierung hat mit dem Digitalpakt Hochschule deutlich gemacht, dass sie die Integration der digitalen Technologien für eine eigene und zusätzliche Aufgabe der Wissenschaft hält, die zusätzliche Finanzierung braucht. Das wissen wir sehr zu schätzen. Zusätzlich braucht es Anpassungen im rechtlichen Rahmen, z.B. für neue Prüfungsformate, Abläufe in der Genehmigung von Studiengängen und Projektaufgaben, weil digitale Prozesse, seien sie in Forschung, Lehre oder Wissenschaftsorganisation, anderen Logiken folgen als analoge. Hier haben wir noch eine gemeinsame Aufgabe mit der Politik.

Das digitale Lernen braucht technisch gut ausgerüstete Studierende. Wie lässt sich dabei eine Verstärkung der sozialen Spaltung verhindern?
Den Zugang zu Bildung für alle Mitglieder unserer Gesellschaft offen zu halten, ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir haben auch in der Corona-Zeit früh unsere Bibliotheken und PC-Pools geöffnet, um Studierenden unabhängig von ihrer persönlichen Ausstattung das Studium zu ermöglichen. Diesen Weg werden wir fortsetzen. Zusätzlich nutzen wir die digitalen Unterstützungsmöglichkeiten, um die vorhandenen Unterschiede in Vorwissen und Vorfertigkeiten der Studierenden gezielt und auf individuelle Bedürfnisse ausgelegt auszugleichen. In diesem Bereich kann die Digitalisierung helfen, die Folgen sozialer Unterschiede zu mildern. So setzen wir vermehrt auf begleitende Online-Tests und -Rückmeldungen (z.B. zu Mathekenntnissen oder Fähigkeiten, Informationen aus Texten, Grafiken und anderen Datenmengen zu ziehen, oder zu fachlichen Inhalten der jeweiligen Veranstaltung). Diese zusätzlichen digitalen Lehrangebote können zeitversetzt von genau denjenigen Studierenden genutzt werden, die Lücken in speziellen Bereichen haben.
Eine Herausforderung wird es sein, die Digitalisierung so zu gestalten, dass sie barrierearm ist. Die schnelle Digitalisierung der Lehre im letzten halben Jahr hat gezeigt, dass Menschen mit Seh- oder Höreinschränkungen vor besonderen Herausforderungen im Umgang mit Webkonferenzen und digitalen Texten stehen. Hier ist noch Einiges zu tun – wir sind auf dem Weg.

Bei der Digitalisierung setzen die Hochschulen häufig auf Kooperationen, zugleich sollen sie aber ihr Profil im Wettbewerb stärken. Wie lässt sich der Widerspruch von Kooperation und Konkurrenz auflösen?
Die Ökonomie hat ein Wort für diese Situation geschaffen: Coopetition. Die Herausforderung ist uns also vertraut. Viele der akuten Fragen der Menschheit (Eindämmung der Pandemie, Aufhalten des Klimawandels, Sicherung der Lebensbedingungen in allen Teilen der Welt, etc.) lassen sich nur gemeinsam und über Organisations- und Nationengrenzen hinweg lösen. Das ist ein grundsätzliches Thema unseres Jahrhunderts. Die Wissenschaft ist hier aufgefordert, Ideen zu entwickeln, die auf andere Gesellschaftsbereiche übertragen werden können. Die Entwicklung der Digitalisierung – insbesondere die Bereitstellung von forschungsbasierter Bildung – ist ein gemeinsames Interesse der Hochschulen. Die gegenseitige Unterstützung in diesem Bereich hilft auch der Philipps-Universität, freiwerdende wichtige Ressourcen für ihre Spezialgebiete einsetzen zu können.

 

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. René Matzdorf
Vizepräsident für Studium und Lehre
Universität Kassel

Prof. Dr. René Matzdorf - Vizepräsident für Studium und Lehre, Universität Kassel
Hochschulen | Digitalisierung

Digitales Studium braucht ■ ■ ■

Wie die Uni Kassel sich der digitalen ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. René Matzdorf
Vizepräsident für Studium und Lehre
Universität Kassel

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Hans Pongratz
CIO
Technische Universität München

Dr. Hans Pongratz - Geschfd. Vizepräsident IT-Systeme & -Dienstleistungen/ Chief Information Officer (CIO), Technische Universität München
Hochschulen | Digitalisierung

TUM AGENDA 2030 stellt als nächstes ■ ■ ■

Wie die TU München mit ihrer IT-Strategie vorankommt

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Hans Pongratz
CIO
Technische Universität München

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Simone Rehm
Prorektorin für Informationstechnologie (CIO)
Universität Stuttgart

Dr. Simone Rehm - Prorektorin für Informationstechnologie (CIO), Universität Stuttgart
Hochschulen | Digitalisierung

Kooperation der Hochschulen bringt ■ ■ ■

Wie die Uni Stuttgart sich dem digitalen Wandel stellt

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Simone Rehm
Prorektorin für Informationstechnologie (CIO)
Universität Stuttgart

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.