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eco sieht keinen besonderen Regulierungsbedarf bei Smart-Speaker-Inhalten

Über Chancen auf dem Wachstumsmarkt

Alexander Rabe, Geschäftsführer eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. Quelle: eco Alexander Rabe Geschäftsführer eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. 10.10.2018
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Durch Smart Speaker "kommt ein Paradigmenwechsel in Sachen Mensch Maschine Interaktion auf uns zu" schätzt eco-Geschäftsführer Alexander Rabe ein. Für Audio- und Radioformate sieht er eine große Chance, bevormundende Regulierung lehnt er ab.







Noch sind Smart Speaker nicht sehr verbreitet, doch schon heute sind Audio-Inhalte sind die meistgenutzten Inhalte. Welche Chancen und Risiken sehen Sie für die Audio- und Radio-Branche?
Der Markt der Smart Speaker ist mit aktuell geschätzt rund 50 Millionen Produkten im Markt in der Tat noch überschaubar, aber die Wachstumsraten und Prognosen für dieses Segment sind beeindruckend. Hier kommt ein Paradigmenwechsel in Sachen Mensch Maschine Interaktion auf uns zu. Bereits jetzt gibt ungefähr ein Viertel der Nutzer in aktuellen Umfragen an, lieber mit Gesprächsassistenten als mit Apps oder Websites zu kommunizieren. In den kommenden drei Jahren dürften sich diese Akzeptanzraten rasant erhöhen. Smart Speaker werden künftig im Ökosystem Smart Home als Schnittstelle zwischen Nutzern und Internet, bzw. zwischen Nutzern und vernetzten Geräten, höchstwahrscheinlich die meistgenutzte Form der intuitiven und schnellen Internetsuche darstellen. Für Audio- und Radioformate ist das eine große Chance, da hier neue Zielgruppen für bestehende Formate angesprochen werden können. Aktuell sind Musikstreaming und Podcasts eindeutig die Treiber dieser Entwicklung. Höchste Datenschutz- und Sicherheitsstandards sind natürlich die Grundvoraussetzung für die Akzeptanz dieser Systeme. Jeder Anbieter von solchen Systemen ist sich dessen bewusst und wer dem Verbraucher nachhaltig ein sicheres und vertrauensvolles System anbieten kann, hat klar im Wettbewerb die Nase vorn.
 
Ein Drittel der Audio-Nutzer lässt sich über den Smart Speaker Nachrichten vorlesen – welchen Regulierungsbedarf sehen Sie hier?
Ich sehe hier keinen besonderen Regulierungsbedarf. Als Verband haben wir in der Vergangenheit stets betont, dass für uns die Nutzerautonomie im Vordergrund steht. Wenn der Nutzer also Einstellungen an seinem Gerät vornehmen will, sollte das nicht durch Regulierungsvorschriften verhindert werden. Wir sehen das aktuell in der Diskussion um den Modernisierungsstaatsvertrag bei den Benutzeroberflächen. Diese Form der bevormundenden Regulierung lehnen wir ab.
 
Wie sollten andere sogenannte „Skills“ von Drittanbietern reguliert werden, die Zugang zu Audio-Inhalten bieten?
Einer gesonderten Regulierung zum Zugang von Plattformen bedarf es aus Sicht des eco nicht automatisch. Ob eine Plattform Angebote von Drittanbietern zulässt, sollte in der Regel ihr überlassen bleiben, sofern es keine wettbewerbsrechtlichen Probleme gibt. Daneben regeln die Maßgaben der DSGVO den Umgang mit personenbezogenen Daten auf Plattformen. Dies muss ebenfalls berücksichtigt werden.

Fast drei Viertel der Deutschen sorgen sich bei Smart Speakern um den Datenschutz. Wie bewerten Sie das?
Grundsätzlich ist es gut, wenn Nutzerinnen und Nutzer sich Gedanken darum machen, was mit ihren Daten passiert, wenn Sie Dienste und Produkte nutzen. Bei sprachgesteuerten Assistenten ist die Frage deshalb relevant, da sie quasi ständig „empfangsbereit“ sein müssen, um auf Sprachkommandos reagieren zu können und auch laufenden Unterhaltungen dabei folgen und diese daraufhin analysieren müssen, ob dem Assistenten ein Sprachbefehl erteilt wurde. Der Zugang zu verschiedenen Sprach- und Sprechmustern der entsprechenden Nutzer, sowie die Verarbeitung dieser Daten in Rechenzentren ist daher zentraler Teil der erbrachten Dienstleistung. Seriöse Anbieter bemühen sich deshalb auch darum, Transparenz darüber herzustellen, welche Spracheingaben der Nutzer gespeichert und ggfs. weiterverarbeitet wurden.

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