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Interview26.07.2016

Unaufmerksame Handyspieler können Verkehr gefährden

Was der ADAC Pokemon-Go-Spielern empfiehlt

Nina Wahn, Leitung Verkehrssicherheitsprogramme und Verkehrserziehung (VSV), Fachreferentin Verkehrspsychologie beim ADAC e.V., Quelle: ADAC Nina A. Wahn Leitung VSV ADAC
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Jeder Verkehrsteilnehmer sollte sein Spieleverhalten "kritisch reflektieren und das Spielen mit dem Smartphone in einen geschützten Raum verlegen", sagt Expertin Nina Wahn vom ADAC. An die Spieler appelliert sie, "sich im Zweifel immer gegen den Sammlertrieb und für die eigene Sicherheit zu entscheiden."





Experten befürchten, dass es durch Location-based Games zu einer Zunahme von Verkehrsunfällen kommt. Was raten Sie Verkehrsteilnehmern?
Bei Spielen, dessen Spielverlauf von der örtlichen Veränderung der Spielenden abhängt, besteht die Gefahr, dass sie dazu verleiten, den Fokus auch in Situationen auf das Smartphone zu richten, in denen die volle Aufmerksamkeit eigentlich woanders gefordert wäre: Zum Beispiel im Straßenverkehr. Auch Impulshandlungen, bei denen die möglichen Folgen des Handels nicht oder zu spät in die Handlungsausführung einfließen, können im schlimmsten Falle zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen. Jeder Verkehrsteilnehmer, ob mit dem Auto, mit dem Rad oder zu Fuß, sollte sein Spieleverhalten daher kritisch reflektieren und das Spielen mit dem Smartphone in einen geschützten Raum verlegen. Die eigene Sicherheit und die Rücksichtnahme auf andere Verkehrsteilnehmende sollten im Straßenverkehr immer über dem Spielvergnügen stehen.

Bei Location-based Games werden die Spieler an für sie unbekannte Örtlichkeiten geführt. Wie lässt sich sicherstellen, dass (insbesondere junge Nutzer) nicht in Gefahr geraten?
Grundsätzlich kann das Entdecken von bisher unbekannten Orte auch in einem positiven Kontext stehen, da es neue Horizonte in Bezug auf die Umgebungswahrnehmung eröffnet. Gefährlich wird es dann, wenn Orte betreten werden, die bisher bewusst gemieden wurden. Das kann aus einer verminderten Gefahrenwahrnehmung heraus passieren, wenn das Bedürfnis nach der Befriedigung des Spieltriebes über das Sicherheitsbedürfnis gestellt wird. Gerade jungen Nutzen fehlt darüber hinaus vielleicht noch die Fähigkeit, ungefährliche von gefährlichen Orten unterscheiden zu können. Eltern sollten daher solche Spiele gemeinsam mit ihren Kindern ausprobieren und für Gefahren sensibilisieren. Für alle Spieler gilt es, sich der Situation zu jeder Zeit möglichst bewusst zu sein und sich im Zweifel immer gegen den Sammlertrieb und für die eigene Sicherheit zu entscheiden.

Die Hype-App Pokemon Go hat eine USK-Empfehlung ab 6 Jahre. Wie sollten die jungen Nutzer auf das Spiel und etwaige Gefahren vorbereitet werden?
Kinder interagieren auch aufgrund ihrer körperlichen Entwicklung anders mit ihrer Umwelt. So können sie aufgrund ihrer geringeren Körpergröße insbesondere Gefahren des Straßenverkehrs noch schwierig überblicken. Auch das Antizipieren von Gefahren fällt gerade jungen Kindern noch sehr schwer. Sie können Geschwindigkeiten und Entfernungen noch nicht genau abschätzen und lassen sich leicht ablenken. Daher gilt insbesondere für jüngere Kinder die Empfehlung an die Eltern: Spielen Sie solche Spiele zunächst gemeinsam mit Ihrem Kind. Zeigen Sie das Spaßpotential auf, aber sensibilisieren Sie auch für mögliche Gefahren, indem Sie zum Beispiel geschützte Räume des Spielens definieren.

Angesichts der Gefahren rund um den aktuellen Trend – braucht es neue gesetzliche Regulierungen?
Laut Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung sind alle Teilnehmenden des Straßenverkehrs zu Rücksichtnahme und Vorsicht verpflichtet. Über die Frage nach dem Einfluss neuer Medien auf die Forderungen nach gesetzlichen Regelungen diskutiert die Fachwelt derzeit. Es gilt zu prüfen, ob Studien abzuwarten sind und wo die Grenzen zwischen Eigen- und Herstellerverantwortung verlaufen.

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