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Trend zum eigenen Sender

Warum Penny nicht die letzte Marke mit einem eigenen Radiokanal sein wird

Christian Bollert, Geschäftsführer detektor.fm Quelle: Pressefoto (detektor.fm) Christian Bollert Geschäftsführer detektor.fm 01.06.2015
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Ich bin davon überzeugt, dass Penny nicht die letzte Marke sein wird, die eigene Radiokanäle aufmacht und betreibt. BMW macht es mit den Sendern für den MINI bereits vor. Mercedes experimentiert mit einem eigenen Channel. Red Bull ist seit Jahren mit einem eigenen Sender am Start und sendet auch immer mal von verschiedenen Orten. Marken erkennen die Wirkung von Audio und die Verbreitungschancen des Internets. So wie das Internet als Verbreitungsweg nicht mehr weggehen wird, werden auch diese Markenradios nicht mehr weggehen.

Natürlich werden sich Werbeplaner überlegen, wie sie ihr Werbe-Budget einsetzen. Klassische Radiospots im UKW-Radio werden darunter vermutlich leiden. Immer mehr Budget wird für Content ausgegeben. Ich sehe darin jedoch eine Chance für inhaltsgetriebene, journalistische, private Formate wie detektor.fm. Denn eines können all diese Formate nicht leisten: journalistische Sorgfalt und Unabhängigkeit. Das wissen auch die Hörer. Von einem Penny-Radio erwarte ich keine ausgewogene Berichterstattung zum Thema Spargel und schon gar nicht zum BND-Skandal.

Uns als detektor.fm macht „Penny live“ keinen einzelnen Hörer streitig, denn es gibt keine Überschneidungen mit unserem Programm. Weder spielen wir die besten Hits aller Zeiten noch geht es bei uns um Gewinnspiele oder Sonder-Angebote. „Penny live“ dürfte vom Zuschnitt eher klassischen UKW-Privatradios Konkurrenz machen.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass das Radio vor allem im Supermarkt genutzt werden soll. Bisher hören die wenigsten Menschen, die ich kenne, im Supermarkt irgendein Radio. In diesem Raum dürfte „Penny live“ also eher eine Ergänzung und eine zusätzliche Audioform sein.

Ich glaube, Marken werden künftig viel stärker als heute Radios und Audioformate anbieten. Das müssen nicht unbedingt Point-Of-Sale-Radio-Programme sein. Vermutlich werden Angebote von Marken wie Starbucks, Adidas oder Red Bull eine sehr hohe Akzeptanz bei einer bestimmten Zielgruppe haben. Für etablierte Radioanbieter wird damit die Frage nach der eigenen Positionierung noch einmal wichtiger. Wie grenze ich mich von den anderen Oldieradios ab? Was unterscheidet mich von den anderen Hitstationen? Im Internet beginnt dieser Positionierungskampf gerade erst. Wer keine sinnvolle Marktposition findet, wird sicher auf lange Sicht nicht überleben. Radio befindet sich in dem gleichen Prozess der Digitalisierung wie alle anderen Medien auch. Ich habe das Gefühl, das wollten viele Radiomacher lange nicht wahrhaben. Nicht nur die Tageszeitung stirbt, auch das klassische UKW-Radio bekommt auf allen Seiten mehr Mitbewerber.

 

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