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Radio sortiert das Überangebot an Musik

Warum Musikinteressierte bei Radio Hamburg gut aufgehoben sind

Tanja Ötövs, Head of Music Radio Hamburg Quelle: Radio Hamburg Tanja Ötövs Head of Music Radio Hamburg 23.08.2018
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Bei uns in der Musikredaktion landen pro Woche 120 bis 200 neue Titel auf den Tischen", erklärt Tanja Ötövs, Head of Music bei Radio Hamburg. Deswegen hat das Radio eine klare Aufgabe.







Nach einer Deezer-Studie hören Deutsche im Schnitt mit 31 Jahren auf, neue Musik zu entdecken – wie bewerten Sie das?
Mir erscheint das sehr normal, als musikinteressierter Mensch ist man mit 31 Jahren wahrscheinlich schon randvoll mit jeder Menge Lieblingstitel, da lässt dann die Begeisterung für neue Musik vielleicht ein wenig nach. Und auch die Zeit für die Entdeckung neuer Musik ist eher limitiert durch Familie und Beruf. Viele Musiktitel erfüllen ja auch eine Art Tagebuchfunktion und sind so emotional angereichert. Diese Erinnerung schaffen neue Titel oftmals nicht mehr, weil das Leben mit 31 dann schon ein wenig gesetzter ist.

Als Begründung geben die Probanden unter anderem die schiere Masse an verfügbarer Musik an – warum kann ausgerechnet Vielfalt zum Ende der Neugier führen?
Ich kann dieser Begründung durchaus folgen. Bei uns in der Musikredaktion landen pro Woche 120 bis 200 neue Titel auf den Tischen. Wie soll sich da der normale Konsument in diesem Überangebot orientieren? Als Radiosender ist es unser Job, aus dem Überangebot der neuen Titel für unsere Hörer die besten Songs rauszusuchen und diese in unserem Programm zu spielen. Ähnliches bieten ja auch die grossen Streaming-Anbieter mit ihren Playlisten. 

Was bedeutet die mangelnde Neugier der deutschen ab Anfang 30 für ein Radioprogramm?
Als Musikredaktion sind wir in der Pflicht, unsere Hörer mit den aktuellsten Hits und den besten neuen Titeln zu versorgen, damit sie trotzdem wissen was gerade angesagt ist.
              
58 % der Befragten geben an, sich zu wünschen, mehr Musik zu entdecken – welche Schlüsse ziehen Sie daraus?
Diese Befragten sind beim Radio grundsätzlich sehr gut aufgehoben, sofern sie einen Sender wählen, der auch Neuheiten im Programm spielt.

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