Befürchten Sie, dass weniger Werbe-Budget nach außen gegeben und in klassische Radiowerbung investiert wird?
Nein. Das Instore-Radio ist ja eine perfekte Maßnahme, um Penny-Kunden zu binden. Die Metro Group macht das ja auch schon lange. Ganz im Gegenteil, Radio wird ja derzeit gern totgesagt. Es freut mich sehr, dass die REWE-Gruppe auf dieses Medium setzt, um ihre Kunden zu erreichen.
Penny live sendet im Internet und arbeitet mit klassischen On-Air-Promotions. Ist „Penny live“ damit für Sie ein vollwertiger Marktteilnehmer, der Ihnen Hörer streitig macht?
Es gibt derzeit ca. 12.000 deutschsprachige Audiostreams. Diese buhlen alle um Hörerschaft. Das ist nun mal eben genau die Vielfalt, die man mit Webradio erzielt (und die ja eigentlich DAB+ erzielen sollte ;-)). Für den Hörer ist das perfekt. Er hat die freie Auswahl. Gerade im Privatradiosegment entscheidet die Einschaltquote über den Erfolg und die Stärke eines Wettbewerbers. Wenn "Penny live" über UKW verbreitet wird, sich bei der AG.MA anmeldet und erste MA-Zahlen hat, dann könnte man das Produkt als vollwertigen Marktteilnehmer einstufen – und erst dann könnten Sie uns auch Hörer streitig machen.
Erwarten Sie, dass weitere Point-Of-Sale-Radio-Programme zu Vollprogrammen und damit zu echten Wettbewerbern werden?
Das kann gut sein. Aber auch hier gilt: Radio scheint ja immer noch ein gutes Kommunikationsinstrument zu sein. Die USP's eines lizensierten Vollprogramms sind jedoch dann immer noch andere als die eines "Vollprogramm-Instore-Online Radios". Unser Geschäftsmodell basiert - auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen - zu 99 % auf der UKW-Verbreitung. Und die POS-Programme werden in diesem Bereich derzeit aufgrund der Frequenzknappheit nicht wirklich Berücksichtigung finden können.