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Mehr Fläche bei geringerem Medienbestand

Warum die Bibliotheken ein „Dritter Ort“ werden sollten

Dr. Norbert Kamp, Direktor der Stadtbüchereien Düsseldorf Quelle: Stadtbüchereien Düsseldorf Dr. Norbert Kamp Direktor Stadtbüchereien Düsseldorf 17.01.2019
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Ob Ausleih- oder Präsenzbibliothek - die Bedeutung von gedruckten Medien ist auf dem Rückzug", konstatiert Dr. Norbert Kamp, Direktor der Stadtbüchereien Düsseldorf in Anbetracht von digitalen Medien- und Streamingangeboten. Die Stadtbüchereien Düsseldorf sieht er bei digitalen Angeboten sehr breit aufgestellt. Und Bibliotheken gewinnen auch eine neue Bedeutung.







Mehr und jüngere Nutzer – die Digitalisierung ist eine Chance für die Bibliotheken. Welche digitalen Angebote werden bei Ihnen besonders genutzt?
Die Stadtbüchereien Düsseldorf sind bei digitalen Angeboten inzwischen sehr breit aufgestellt. Neben der onleihe mit ihren vielfältigen Angeboten und dem Zeitungs- und Zeitschriftenportal PressReader, den Informationsdatenbanken in der Digibib oder den TigerBooks für Kinder stehen verschiedene Streamingdienste wie Filmfriend, mediciTV oder verschiedene Misikangebote von NAXOS zur Verfügung. Dabei finden die onleihe und PressReader mit weitem Abstand die höchste Interessentenzahl.

Video- und Audiostreams oder E-Book-Fernleihe - wie werden sich solche Angebote Ihrer Ansicht nach auf die Zukunft von Präsenzbibliotheken auswirken?
Ob Ausleih- oder Präsenzbibliothek - die Bedeutung von gedruckten Medien ist auf dem Rückzug. Dies gilt aber nicht für Bibliotheksräume. Ihnen kommt als „Dritter Ort“ eher eine wachsende Bedeutung zu. Menschen benötigen niederschwellige Öffentliche Räume. Dies unterstreichen die hohen Besucherzahlen in fast allen Bibliothekssparten. In Düsseldorf wird gerade eine neue Zentralbibliothek gebaut, die trotz deutlicher Reduzierung des Medienbestands nahezu eine Verdoppelung der Publikumsflächen auf fast 8.000 qm vorsieht.

Die Digitalisierung stellt auch große Herausforderungen an die Mitarbeiter. Wie gehen Sie die anstehenden Veränderungen an?
Möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten bereits in die Planung neuer digitaler Angebote einbezogen werden. Ein digitales Angebot ist für eine Bibliothek erst dann „marktreif“ wenn es bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekannt und akzeptiert ist. Entscheidend ist hier eine innovative Unternehmenskultur, die neues Denken fordert und fördert und Fehler verzeiht. Einführungen und Fortbildungsangebote sind hier zwingend anzubieten. Wir haben in Düsseldorf sehr gute Erfahrungen mit offenen Zukunftsworkshops gemacht, bei denen digitale Entwicklungen frühzeitig vorgestellt und diskutiert werden. Und das LibraryLab in unserer Zentralbibliothek ist ein steter Innovationsherd.
 
41 Prozent der Bibliotheken fühlen sich in Sachen Digitalisierung „sehr gut“ oder „eher gut“ von der Politik unterstützt. Was wünschen Sie sich von den zuständigen Stellen?  
Bibliotheken müssen in die Digitalisierungsstrategie ihrer Träger eingebunden sein - am besten sind sie sogar Vorreiter. Eine Bibliothek, die einen innovativen Ruf genießt, und das in Politik und Verwaltung, ist dann auf diesen Ebenen ein Selbstläufer. Von daher ist es mit Wünschen nicht getan, eigene Initiative ist gefragt.

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