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Medien in Österreich und Europa müssen zusammenrücken

Wie gegen die amerikanischen Plattformen anzukommen ist

 Corinna Drumm, Geschäftsführung Verband Österreichischer Privatsender Quelle: VÖP Gruber Corinna Drumm Geschäftsführerin Verband Österreichischer Privatsender 16.10.2018
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
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Die Medienwelt in Europa ist fundamental bedroht. Die großen Online-Medienplattformen bedrohen die demokratischen Grundwerte der europäischen Staaten und sie zerstören die lokalen Medienmärkte. Sie müssen sich nicht den Regeln und Gesetzen unterwerfen, die für europäische und österreichische Medien gelten und profitieren darüber hinaus von Netzwerk- und Skaleneffekten, was den Wettbewerb mit ihnen zusätzlich erschwert. Damit setzen sie österreichische und europäische Medienunternehmen unter extremen Druck.

Eine vielfältige, qualitätsvolle und unabhängige Medienlandschaft ist jedoch für den demokratischen Diskurs und damit für das Funktionieren unserer Gesellschaft unverzichtbar. Professionelle europäische Qualitätsmedien brauchen daher die Unterstützung der Politik: Für alle – also auch für die US-amerikanischen Online-Medienplattformen Facebook, Google & Co – müssen die gleichen Spielregeln gelten wie für klassische Medien. Darüber hinaus müssen wir aber auch gemeinsam bessere Angebote entwickeln: Medien in Österreich und in Europa müssen zusammenrücken, um miteinander den Medienstandort Europa von innen heraus zu verteidigen und zu stärken. „Kooperation“ ist hier meiner Meinung nach der erfolgskritische Faktor.

Erfolgreiche Kooperation kann jedoch nur gelingen, wenn die Partner einander auf Augenhöhe begegnen. Dafür muss das Konkurrenzverhältnis zwischen privaten Medien einerseits und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk andererseits entspannt werden. Eine faire, partnerschaftliche und somit erfolgreiche Kooperation ist nicht möglich, solange der öffentlich-rechtliche Rundfunk – wie in Österreich – auf eine Maximierung seiner kommerziellen Erlöse abzielt. Hier ist ein intelligentes Reformkonzept gefragt, das den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf jene Aufgabe konzentriert, welche in Zeiten von Fake News und Hate Speech – Phänomene, die zwar nicht neu sind, die aber durch Online-Plattformen leider dramatisch an (negativer) Wirkung gewonnen haben – so wichtig ist: Qualitätsvollen Public Value Content anbieten. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind und die Partner einander auf Augenhöhe begegnen können, ist eine Kooperation zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Medien nicht nur sinnvoll, sondern auch möglich.

Da die daraus resultierende Stärkung des Medienstandorts Europa im Interesse der Gesellschaft ist, sollten derartige Kooperationen – unter bestimmten Voraussetzungen natürlich – öffentlich gefördert werden. Wie diese Förderung aussehen und nach welchen Kriterien sie vergeben werden sollte, hängt natürlich sowohl vom konkreten Gegenstand der Kooperation, als auch von den rechtlichen Rahmenbedingungen ab.

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