Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm regt ein europäisches (Video-)Netzwerk als Alternative zu den amerikanischen Platzhirschen an. Wie finden Sie den Vorstoß?
Ich finde den Vorstoß sehr gut. Ich habe ja auch schon mit Herrn Wilhelm über diesen Vorschlag gesprochen. Ich habe auch ein Pilotprojekt für den Europäischen Haushalt 2019 eingebracht, der die Idee für eine solche Plattform verfolgen und Vorschläge zu ihrer Struktur in Absprache mit interessierten Stakeholdern machen soll.
An der Plattform sollen sich Öffentlich-rechtliche, Private und weitere Institutionen wie etwa Archive beteiligen – wie lassen sich die Interessen der verschiedenen Player auf einer Plattform verbinden?
Ich finde es richtig, eine solche Plattform als eine gemischte Plattform zwischen dem ÖRR und privaten Anbietern aufzubauen. So verhindert man den Geruch vom Staatssender bzw. einer rein staatlichen Plattform. Es muss alles gut reguliert werden, so wie schon geschehen beim ÖRR, und es muss eine attraktive Plattform sein, die konkurrenzfähig zu Google und Facebook wird, weil sie höhere Qualitätsstandards hat im Umgang mit Datenschutz und Beachtung des Urheberrechts.
Das Projekt soll mit öffentlichem Geld angeschoben, dann aber staatsfern betrieben werden – welches Modell halten Sie dafür für geeignet?
Ich halte eine Mischung von öffentlich-rechtlich und privat für richtig, weil man nur so eine angemessene Attraktivität für eine solche europäische digitale Plattform schaffen kann. Gute Regulierung muss gelten, und gute Qualitätsstandards müssen vorherrschen. Nur so kann eine Plattform konkurrenzfähig werden.
Deutschland und Frankreich sollen zunächst die Motoren für die Plattform sein – wie finden Sie das?
Ich fände es besser, gleich auch Polen und Italien mit ins Boot zu holen. Der deutsch-französische Motor alleine reicht nicht aus.
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