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Marktmacht von Adblockern bedenklich

Warum die Verleger akzeptierte Werbeangebote schaffen müssen

David König, Projektmanager Digital Neues Deutschland Quelle: Neues Deutschland David König Projektmanager Digital Neues Deutschland 10.11.2015
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Generell ist es problematisch, Werbetreibende oder Verlage dafür bezahlen zu lassen, dass ihre Nachricht beim Kunden ankommt", so David König, Projektmanager Digital beim Neuen Deutschland. König hofft aber, dass Adblocker dank besserer und damit akzeptierter Werbung schon bald überflüssig werden. Dafür sollten künftig auch die Verleger in die Pflicht genommen werden.







Sind Adblocker ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell oder Wegelagerei?
AdBlocker sind die Antwort auf ein Bedürfnis der Menschen, sich vor aufdringlicher und ihre Sicht störende Werbung zu schützen. Generell ist es problematisch Werbetreibende oder Verlage dafür bezahlen zu lassen, dass ihre Nachricht beim Kunden ankommt. Adblocker sollten dank besserer und damit akzeptierter Werbung überflüssig werden.

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) schlägt Alarm gegen die Adblocker, weil sich ihre Verbreitung ständig erhöht und damit die Einnahmechancen von Vermarktern und Publishern gemindert werden. Nachvollziehbar?
Die Angst vor der Verbreitung von Adblockern ist nachvollziehbar. Nur muss man als Verleger stets den Kunden im Blick haben. Fühlt er sich mit einem Produkt unwohl, wird er es meiden - oder im konkreten Fall auf Adblocker zurückgreifen. Es liegt nicht zuletzt in der Hand von Verlegern, Werbeangebote zu schaffen, die auf Akzeptanz beim Kunden treffen.

Den Betreibern von Adblockern wird vorgeworfen, die Kommunikation den Nutzern zu erschweren, indem bestimmte Inhalte geblockt werden. Entsteht hier eine einseitige Marktmacht, die den Verlagen schadet?
Es ist nicht im Interesse von Verlagen, wenn es eine Instanz zwischen ihnen und ihren Kunden gibt. Für Verlage ist es essenziell, den direkten Kontakt zu seinen Kunden zu behalten. Dass Eyeo inhaltliche Nachrichten der Publisher ausfilterte, kann man als Beschränkung der Pressefreiheit sehen. Aus dieser Sicht ist die Marktmacht von Adblockern bedenklich.

Sollte auch die Politik aufgrund der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen eingreifen und ein Verbot für Adblocker aussprechen?
Eine politische Lösung halte ich für nicht zweckdienlich. Der bisherige Klageweg gegen Eyeo zeigte, dass es hier keine einfache Lösung durch ein Verbot geben kann.

Was fordern Sie von den Betreibern von Adblock-Modellen und gibt es ggf. intelligente Alternativen zum Adblocking mit ähnlicher Aufmerksamkeitsstärke?
Betreiber von Adblockern sollten ihre Whitelist transparent gestalten. Nach welchen Kriterien wird Werbung ausgefiltert? Wie sieht es mit dem „Freikaufen“ von Werbung aus? Hier müssen für alle Marktteilnehmer gleiche Chancen gelten.

Aktuelle Trends wie Sponsored Posts oder Native Advertising gehen zwar am Adblocker vorbei, greifen dafür aber in die Trennung von Redaktion und Anzeigen ein. Eine Variante, die in unserem Hause nicht in Frage kommt.

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