ARD und Deutschlandradio haben eine crossmediale bundesweite Marketingkampagne für Digitalradio gestartet. Wie bewerten Sie als Hersteller die Offensive der Öffentlich-Rechtlichen?
Wir begrüßen die Marketingkampagne, denn sie steigert den Bekanntheitsgrad von Digitalradio insgesamt und präzisiert die Vorteile von Digitalradio. Diese grundsätzliche Aufklärungsarbeit kann von uns Herstellern auch gar nicht geleistet werden, wir können aber darauf aufbauen. Meines Erachtens trägt Digitalradio entscheidend dazu bei, dass Radio selbst in der Zukunft als Medium interessant bleibt.
Eingeführt wird auch ein neues Logo. Werden Sie das neue Logo auf Ihren Produkten und Verpackungen unterstützen?
Mir gefällt das neue Logo sehr gut, auch wenn ein längerer Vorlauf sinnvoll gewesen wäre. Wir werden das Logo ab sofort auf allen neuen Verpackungen integrieren. Bis das durchgängig erfolgt ist, kann es aber ca. drei bis vier Monate dauern. Schneller geht die Einbindung in unseren Marketingmaßnahmen, wie zum Beispiel auf unserer Webseite, in Anzeigen, oder in Pressemitteilungen. Hier haben wir bereits einiges umgesetzt.
Das BMVI (Digitalradio Board) hat den sog. „Aktionsplan für die Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter" aufgesetzt, welche Erwartungen haben Sie an den Bund?
Wir befürworten den Aktionsplan des BMVI, die einzelnen Punkte reichen aber nicht aus. Konkreter und damit zielführender ist der aktuell vorgelegte Entwurf zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes, nachdem höherwertige Radioempfangsgeräte nur noch gehandelt werden dürfen, wenn diese zum Empfang normgerechter digitalisierter Signale geeignet sind. Dies ist ein klares Signal, genau wie ein hoffentlich bald endgültig festgelegter Abschalttermin von UKW. Unserer Meinung nach ist der dauerhafte Unterhalt zweier Infrastrukturen durch den Simulcastbetrieb auch nicht ökonomisch.
Wie bewerten Sie grundsätzliche die Entwicklung bei DAB+, wie sind Stand und Perspektiven für die digitale Terrestrik?
Grundsätzlich zeigen die Verkaufszahlen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Trotzdem sind einige Regionen Deutschlands, wie etwa bei uns im Norden noch immer im Hintertreffen. Hier muss noch einiges aufgeholt werden, um DAB+ für Käufer attraktiv zu machen. Ein längerfristiges Ziel sollte es auch sein, für die jüngere Generation, die bislang oftmals gar nichts über Digitalradio weiß, mit DAB+ und Sendervielfalt das Radio hören wieder interessanter zu machen. So müssen auch noch zusätzlich gezielte Marketingmaßnahmen z. B. auch online ergriffen werden. Meiner Meinung nach ist das Bestandteil des allgemeinen Bildungsauftrages, damit die jungen Leute Informationen nicht nur aus Onlineportalen beziehen.