Hat die klassische Fernseh- und Bewegtbildwerbung zugunsten von Audio-Werbung ausgedient, weil keiner mehr hinsieht?
Radio ist als Massenmedium für viele Werbekunden zum schnellen Reichweitenaufbau in Kampagnen nach wie vor unverzichtbar. Heute werden Medien aber auch immer häufiger mobil und on Demand genutzt. Hier haben es digitale TV- bzw. Bewegtbild-Spots schwerer, da die wenigsten Konsumenten permanent auf ihr Smartphone schauen, wenn sie unterwegs sind. Digitale Audiowerbung ist hier klar im Vorteil.
Können Sie den Trend hin zu akustisch-dominierten Werbeformaten bestätigen? Was lässt sich mit akustischer Werbung besonders gut transportieren?
Dieser Trend ist definitiv erkennbar – und das unübersehbar: Wohin man schaut, sieht man Menschen mit Kopfhörern. Mittlerweile zählen 14,3 Mio. Menschen zu dieser Generation Kopfhörer – Tendenz steigend. Dabei gelingt es Audio konkurrenzlos gut, Zielgruppen an sich zu binden. Über ihre Lieblingssender – online oder via UKW – informieren sich die Hörer über Neuigkeiten aus ihrer Region und sind offen für Anregungen und Kaufimpulse. Kein anderes Medium baut zu seiner Zielgruppe eine so intensive emotionale Verbundenheit auf wie Audio. Das ist für die Markenkommunikation elementar wichtig. Und via Kopfhörer ist das Hörerlebnis noch intensiver – daher lässt sich jede Werbebotschaft erfolgreich über Audio transportieren.
Wie werden sich die Werbeformate im Radio weiterentwickeln?
Im Herbst wird Audio das erste Medium mit einer Konvergenzwährung sein und sich damit an die Spitze der Mediengattungen setzen. Natürlich müssen dann auch attraktive konvergente Angebote für den Werbemarkt folgen.
Außerdem arbeiten wir daran, dass Audio – sowohl online als auch UKW – an programmatischen Handlungsplattformen teilnehmen kann, denn dort wird sich der Werbemarkt künftig stärker hin entwickeln.
Welche Rolle spielt künftig Audio-Werbung auf den digitalen Second-Screens, wie Smartphones und Tablets? Gibt es dafür schon einen intelligenten Werbeansatz?
Aus unserer Sicht wird Audio in Zukunft die größte Relevanz auf dem mobilen Werbemarkt einnehmen und das aus einem einfachen Grund: Audio-Werbemittel sind wesentlich effektiver als visuelle, denn sie werden immer gehört, auch wenn das Smartphone oder Tablet in der Tasche steckt.
Zudem können Audiospots nicht geskippt oder geblockt werden. Das sollte für Werbekunden ein weiteres schlagkräftiges Argument sein, gerade im Hinblick darauf, dass auch Apple für sein neues iOS 9-Betriebssystem erstmals AdBlocker erlaubt. Die Werbezukunft ist somit eindeutig auditiv!