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Interview02.11.2023

KI-Regeln brauchen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Was am geplanten KI-Act gut ist - und wo die Herausforderungen liegen

Alexander Pinker - Innovation-Profiler & Future Strategist Quelle: pr Alexander Pinker Innovation-Profiler & Future Strategist Alexander Pinker - Innovation-Profiling
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Innovation-Profiler Alexander Pinker fordert bei den europäischen KI-Regeln einen ausgewogenen Ansatz. An den Vorschlägen der EU-Kommission findet er viel grundsätzlich Begrüßenswertes - und er plädiert für einen Dialog zwischen Start-ups, Expertengremien und der EU.





Für die geplanten EU-Regeln werden KI-Anwendungen in Risikogruppen eingeteilt – wie bewerten Sie diesen Ansatz?
Der EU-Ansatz, KI-Anwendungen in verschiedene Risikogruppen einzusortieren, ist grundsätzlich klug gedacht. Durch die Unterteilung in vier Risikostufen - von inakzeptabel bis minimal - können die Regeln gezielt und je nach Bedarf angepasst werden. Das ist gut für die Innovation, denn weniger riskante KI-Anwendungen bekommen weniger strenge Auflagen. Gleichzeitig schützt es uns alle vor den möglichen Gefahren, die von hochriskanten KI-Systemen ausgehen können, da hier strengere Kontrollen und mehr Transparenz gefordert sind. So findet man eine gute Balance zwischen technologischem Fortschritt und Sicherheit, was wiederum wichtig ist, um Vertrauen in KI-Systeme zu schaffen und ihre Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern.

Hier kommt das große Aber: Der ganze Ansatz muss wirklich mit Bedacht und einer gewissen Flexibilität umgesetzt werden. Die Einstufung, welches Unternehmen oder welche Anwendung in welche Risikogruppe fällt, sollte idealerweise durch ein Expertengremium erfolgen. Es gibt so viele Anbieter und Anwendungen da draußen, und einige könnten je nach Betrachtungsweise in mehrere Risikokategorien fallen. Eine zu starre Einteilung könnte da schnell an Grenzen stoßen und die dynamische Entwicklung in der KI-Branche ausbremsen. Es sollte also Mechanismen geben, die eine regelmäßige Überprüfung und bei Bedarf Anpassung der Einstufungen ermöglichen. Nur so können wir sicherstellen, dass die Regulierung mit der rasanten Entwicklung der KI-Technologie Schritt hält und weiterhin relevant und effektiv bleibt.

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Bestimmte KI-Systeme sollen gänzlich verboten werden, etwa wenn sie für Social Scoring eingesetzt werden. Wie finden Sie das?
Das Verbot von Social Scoring durch KI in der EU ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Bürger. Social Scoring, also das Bewerten von Personen basierend auf ihrem Verhalten oder persönlichen Eigenschaften, birgt das Risiko der Diskriminierung. Die EU verbietet das Social Scoring für allgemeine Zwecke durch öffentliche Behörden, was ein starkes Signal gegen die unkontrollierte Verwendung von KI in sensiblen Bereichen setzt. Auch für Unternehmen, die KI nutzen, um beispielsweise Kreditwürdigkeit zu bewerten, gibt es jetzt klare Regeln, um zu verhindern, dass sie ins Social Scoring abrutschen. Dieses Verbot zeigt die Bereitschaft der EU, klare Grenzen zu setzen, um die Privatsphäre und die Rechte der Bürger zu schützen, während gleichzeitig ein Rahmen für den verantwortungsvollen Einsatz von KI geschaffen wird.

Kritiker befürchten, dass insbesondere innovative Start-ups durch die Regulierung gebremst werden könnten. Wie schätzen Sie diese Gefahr ein?
Die Befürchtungen bezüglich der Auswirkungen der EU-KI-Regulierung auf Start-ups sind berechtigt. Das Beispiel von Mistral AI zeigt, dass strenge Regulierungen insbesondere für innovative Start-ups, die auf leistungsstarke KI-Modelle angewiesen sind, belastend sein können. Die Einstufung als Hochrisiko-Unternehmen bringt strenge bürokratische und rechtliche Belastungen mit sich, die die Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität Europas gefährden könnten​. Es ist entscheidend, dass ein ausgewogenes Regelwerk geschaffen wird, das genug Spielraum für Experimente und Entwicklung bietet. Hier könnten genaue Auslegungsrichtlinien und ein Dialog zwischen Start-ups, Expertengremien und der EU helfen, um Innovation zu fördern und gleichzeitig Risiken zu minimieren.

Was sollte aus Ihrer Sicht unbedingt in einem endgültigen Regelwerk stehen - und was auf keinen Fall?
Ich denke ein endgültiges Regelwerk ist nicht möglich. Eine solche Verordnung sollte stets Flexibilität und Anpassungsfähigkeit betonen, um mit der raschen Entwicklung der KI-Technologie Schritt zu halten. Es sollte ein Framework bieten, das klar definierte ethische und rechtliche Grundlagen setzt, dabei aber Raum für Innovation und Weiterentwicklung lässt. Wichtig wäre auch ein Dialogmechanismus zwischen Entwicklern, Unternehmen, Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit. Zu vermeiden sind übermäßig strenge oder starre Vorschriften, die Innovationen ersticken oder die experimentelle Natur der KI-Entwicklung hemmen könnten. Ein ausgewogener Ansatz, der Sicherheit und Transparenz fördert, ohne die technologische Weiterentwicklung zu behindern, wäre ideal.

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