Der Hörbüchermarkt hat sich nach den Boom-Jahren zuletzt konsolidiert. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?
Der Hörbuchmarkt ist vielfältig und bietet ein sehr breites Angebot, außerdem lassen sich Bücher im Gegensatz zu Hörbüchern „nur schwer in einen geschäftigen Alltag integrieren. Grund genug für jeden fünften Deutschen, zu Hörbüchern zu greifen. Ob im Zug, beim Autofahren, zum Einschlafen oder gemütlich auf der Couch, viele Stunden verbringen die Deutschen mit ihren Lieblingsbüchern. Der Markt wächst ständig“, so schreibt es Audible in einem Artikel für boersenblatt.net. Das sehen wir ähnlich und schätzen die Warengruppe Hörbuch insgesamt als stabil ein. Besonders Hörbücher und Hörspiele für Kinder, die immer noch vor allem auf CD gekauft werden. Bei Kindern überwiegt die Freude an einer CD, die sie als greifbares Geschenk sehen, anfassen, sofort einlegen und anhören können – im Gegensatz zu einem geschenkten Downloadcode, der warten muss. Es ist nicht verwunderlich, dass nach wie vor die CDs auf den Wunschlisten für Geburtstagskisten im Handel stehen und besonders für Kinder die CD gegenüber dem Download das persönlichere Geschenk bleibt. Wir bieten etwa 90 Prozent unserer Titel im Download an, um dem Illegalen den Boden zu entziehen, schätzen aber weiterhin die gute Zusammenarbeit mit dem stationären Handel.
Stark angestiegen ist das Hörbuch-Streaming – welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie darin?
Das Hörbuch-Streaming ist prinzipiell eine interessante Konstruktion. Allerdings gibt es große Unterschiede bei den finanziellen Modellen. Es gibt welche, die den Künstlerinnen und Künstlern sowie unserer Arbeit nicht gerecht werden, andere schon. Eine weitere Herausforderung besteht darin, den stationären Händel und seine KäuferInnen nicht durch Streaming zu kanalisieren. 
Das Streaming bietet die Chance, Backlisttitel erneut zu vermarkten und LiebhaberInnen von ungekürzten Lesungen müssen keine große Box mit vielen CDs kaufen. Die Chance besteht natürlich auch darin, die Zielgruppen (wieder) zu erreichen, die man im physischen Bereich verloren hat. 
Bei der Audio-Nutzung erleben Podcasts gerade einen erneuten Hype. Was bedeutet das für den Hörbuchmarkt?
Wir können uns vorstellen, dass durch die neuen Podcasts die Höraffinität weiter zunimmt, was für das Hörbuch sicherlich nicht schädlich ist.
Wie könnte sich der Hörbuchmarkt durch die zunehmende Verbreitung von Smart Speakern verändern?
Grundsätzlich könnten Smart Speaker im Hörbuch-Bereich neue Entwicklungen anstoßen. Bei der zunehmenden Anzahl von Smart Speakern in deutschen Haushalten könnten Hörbücher auf diese Weise häufiger gehört werden. Allerdings werden die Smart Speaker bisher hauptsächlich zum Musik oder Radio hören und noch nicht zum Abspielen eines Hörbuches genutzt. Das spiegelt auch der meist genutzte Befehl „Spiel Musik“ wieder. Der Befehl „Spiele Hörbuch“ ist bisher noch nicht möglich. Daher bleibt abzuwarten, wie sich die „Infrastruktur“ entwickelt.
 
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