Der Hörbüchermarkt hat sich nach den Boom-Jahren zuletzt konsolidiert. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?
Ich sehe das anders: Nach unserer Beobachtung gab es weder einen Boom in den letzten Jahren noch eine Konsolidierung zuletzt. Der Hörbuchmarkt wächst seit Jahren stabil und nachhaltig, nach einer ganz einfachen Formel: Wer einmal angefangen hat zu hören, hört nicht mehr auf. Da es für Hörbücher immer mehr Bühnen gibt, finden immer mehr Erstkontakte statt.
Stark angestiegen ist das Hörbuch-Streaming – welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie darin?
Streaming ist eine weitere Bühne. Gewissermaßen wiederholt sich hier die Geschichte: Wie bei der CD, dem mp3 Player, dem Download ist auch beim Streaming das Hörbuch ein "Kulturfolger" der Musik. Durch den Musikmarkt entsteht eine neue Bezugsform, die wir als Hörbuchanbieter ebenfalls nutzen können.
Bei der Audio-Nutzung erleben Podcasts gerade einen erneuten Hype. Was bedeutet das für den Hörbuchmarkt?
Leider sehe ich auch das anders: Wir beobachten keinen Hype. Die große Nachfrage nach Podcasts ist ganz real. Für uns bedeutet das eine Erweiterung unserer Möglichkeiten. Bei Podcasts können wir verspielter und spontaner sein, die Produktionsqualität muss nicht am oberen Ende sein, so wie bei kommerziellen Hörbüchern. Wir lernen durch Podcasts zudem sehr viel darüber, wie Relevanz und Reichweite entsteht.
Wie könnte sich der Hörbuchmarkt durch die zunehmende Verbreitung von Smart Speakern verändern?
Einfache Antwort: Alles mit einem Lautsprecher ist gut für uns.
Allerdings möchte ich differenzieren zwischen den Geräten selbst, die ja oft im Wohnzimmer stehen, und der jeweiligen Steuerungssoftware, die sich beispielsweise auch in Autos durchsetzen wird. Das Auto ist für Hörbücher sehr viel relevanter als das Wohnzimmer.
Zunächst bietet die Technologie einen weiteren, besonders bequemen Zugang zu unseren Inhalten. Auf längere Sicht wird es spannend, welche neuen Anwendungen sich entwickeln, z. B. dass ich mir nach bestimmten Kriterien Inhalte anbieten lassen kann, etwa nach Schauplätzen, Stimmungen oder Zeiten. Denkbar ist auch, dass Autorinnen und Autoren interaktive Hörinhalte entwickeln.
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