Menue-Button
← FACHDEBATTE
Interview12.08.2015

Fernsehgeld auf über 1 Milliarde Euro aufstocken

Was der VfL Wolfsburg jetzt von der DFL erwartet

Thomas Röttgermann, Geschäftsführung VfL Wolfsburg-Fußball GmbH Quelle: VfL Wolfsburg-Fußball GmbH Thomas Röttgermann Geschäftsführer VfL Wolfsburg
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Mit einer deutlichen Forderung wendet sich der aktuelle DFB-Pokalsieger an die DFL:  Deutlich mehr als 1 Milliarde fordert der VfL Wolfsburg vom Ligaverband. Das ist zwar immer noch weniger, als in England ausgeschüttet wird, doch Thomas Röttgermann aus der Geschäftsführung des VfL, glaubt, dass das Preistreiben in der Premier League schon bald ein Ende hat.





Befürchten Sie, dass die Mannschaften der Premier League aufgrund des neuen Fernsehvertrages künftig die Bundesliga leerkaufen?
Sicher werden die englischen Topclubs wirtschaftliche Bedingungen bieten können, die anderen Ligen nicht zur Verfügung stehen. Trotzdem glaube ich nicht, dass ein Angebot des Tabellenzehnten der englischen Liga tatsächlich für Top-Spieler von Interesse sein könnte. Zudem würden gezahlte Ablösesummen in einer kreativen Liga wie der Bundesliga auch neue Möglichkeiten schaffen. Die grundlegenden wirtschaftlichen Erlöse in den Ligen bleiben aber natürlich trotzdem ein Problem. Die DFL muss beim nächsten TV-Vertrag daran arbeiten, diese Schere etwas zu schließen. Ich denke, dass am Ende ein jährlicher Erlös von deutlich mehr als einer Milliarde Euro erzielbar sein müsste. Da die Höhe der Vermarktungseinnahmen unmittelbar von der Stärke der Pay-TV-Sender abhängt, hat die Bundesliga die Chance, diese Schere mittelfristig zu schließen. In England ist die Sättigung im Pay-TV-Markt mit elf Millionen Abonnenten bald erreicht – in Deutschland ist bei 4,3 Millionen noch deutlich Spielraum nach oben. Das wird zu neuen Geschäftsmodellen, Konkurrenz und letztlich zu höheren Erlösen führen.

Braucht die Bundesliga ein neues TV-Vermarktungsmodell, um nicht ins Hintertreffen zu geraten?
Das Verteilungs- und Vermarktungsmodell sollte unverändert bleiben, weil es die besten Erlöschancen bietet und am gerechtesten ist.

Wäre die Aufhebung der bestehenden 50+1 Regel eine geeignete Möglichkeit, um Investoren den Einstieg in die Bundesliga zu erleichtern?
Die aktuelle Modifizierung der 50+1 Regel ist ein guter Kompromiss. Eine weitere Aufweichung dieser Regel würde Investoren, die lediglich kurzfristige Gewinnmaximierungen suchen,  eine zu große Möglichkeit einräumen, entsprechende kurzfristige Investitionsstrategien umzusetzen.

Welche sportlichen, wirtschaftlichen und administrativen Konzepte verfolgt Ihr Verein, um in der Bundesliga aber auch international erfolgreich zu sein?
Der VfL Wolfsburg setzt auf den kontinuierlichen, mittelfristigen und konsequenten Aufbau sportlicher Qualität. Insbesondere legen wir großes Augenmerk auf konsequente Nachwuchsförderung. Wirtschaftlich sehen wir enormes Entwicklungspotential in der internationalen Expansion. Die Bundesliga ist eine internationale Plattform, der VfL ist eine internationale Marke. Bereits jetzt haben wir eine Vielzahl internationaler Sponsoren, deren Werbebotschaften wir über unser zweites TV-Signal in Asien, Süd- und Nordamerika sowie dem arabischen Raum ausstrahlen.

 

UNSER NEWSLETTER
Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN
■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Joachim Hilke
Vorstand
HSV

Joachim Hilke, Vorstand Marketing/CMO beim HSV

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Peter Rettig
Vorsitzender der Geschäftsführung
TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH

Peter Rettig, Vorsitzender der Geschäftsführung bei 1899 Hoffenheim
Sport

Neue Regeln für Fernsehgelder in 1. ■ ■ ■

Was mit den geforderten Mehreinnahmen passieren soll

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Peter Rettig
Vorsitzender der Geschäftsführung
TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Martin Kind
Präsident
Hannover 96

Martin Kind, Präsident bei Hannover 96
Sport

Mehr Fernsehgeld für 1. Fußballbundesliga

Was Hannover 96 von den anstehenden ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Martin Kind
Präsident
Hannover 96

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.