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Interview13.06.2016

Fahrrad-Assistenzsysteme kein Sicherheitsgewinn

Was die Verkehrsexpertin der SPD-Bundestagsfraktion für die städtische Mobilität fordert

Kirsten Lühmann MdB, Sprecherin der AG Verkehr und digitale Infrastruktur der SPD-Bundestagsfraktion Quelle: SPD-Bundestagsfraktion Kirsten Lühmann Verkehrspolitische Sprecherin SPD-Bundestagsfraktion
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Von Fahrerassistenzsystemen beim Fahrrad hält die SPD-Bundestagsfraktion nichts. Wie Kirsten Lühmann MdB, Sprecherin der AG Verkehr und digitale Infrastruktur der SPD-Bundestagsfraktion, im Interview auf Meinungsbarometer.info sagte,
"sind solche Systeme derzeit kein Sicherheitsgewinn für den Fahrradverkehr". Im Gegensatz dazu sind nach Auffassung der Verkehrsexpertin "Assistenzsysteme für den motorisierten Verkehr aber von großem Nutzen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit".





Umfeldradar und Datenbrille: Radler können ihren Drahtesel mittlerweile technisch aufrüsten. Was ist von Fahrerassistenzsystemen beim Fahrrad zu halten?
Aus meiner Sicht sind solche Systeme derzeit kein Sicherheitsgewinn für den Fahrradverkehr. Eine Datenbrille ist für Einige sicherlich ein nettes Gimmick, aber bei den derzeitigen Preisen zudem nicht massentauglich. Wir haben vielmehr noch immer Probleme damit, dass ein nicht geringer Anteil der im Verkehr befindlichen Räder sicherheitsrelevante Mängel bei Licht, Bremsen oder anderen Anbauteilen aufweisen. Darauf gilt es ein Augenmerk zu richten. Daneben halte ich es wichtig stetig an die freiwillige Nutzung von Fahrradhelmen zu appellieren, Kampagnen wie „Ich-trag-Helm“ der Deutschen Verkehrswacht leisten einen großen Beitrag dazu.

Wie bewerten Sie Nutzen und Risiken von digitalen Assistenzsystemen für den motorisierten Straßenverkehr?
Ich sehe in Assistenzsystemen für den motorisierten Verkehr einen großen Nutzen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit wie auch zur Verringerung von Treibhausgasemissionen und weiteren Abgasen. Risiken sehe ich in der Datensicherheit, diese gilt es selbstverständlich zu gewährleisten. Hierfür befinden wir uns in einem engen Austausch mit allen Beteiligten.

Inwieweit besteht politischer Regulierungsbedarf in Bezug auf digitale Services, wie Datenvernetzung etc.?
Wir werden demnächst über die Änderung des Wiener Übereinkommens über den Straßenverkehr beraten, damit Fahrerassistenzsysteme als zulässig erklärt werden, sofern diese jederzeit vom Fahrenden übersteuerbar oder abschaltbar sind. Bei Maßnahmen in Bezug auf digitale Services stehen wir mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen aus dem Wirtschafts- sowie Rechtsausschuss in engem Kontakt.

Welche Rolle sollte das Fahrrad künftig bei der städtischen Mobilität spielen und welche Chancen ergeben sich daraus für den Stadtraum der Zukunft?
Das Fahrrad nimmt bereits eine wichtige Funktion in der städtischen Mobilität ein und diese wird in Zukunft nochmals an Bedeutung gewinnen. Das begrüße ich außerordentlich. Die Chancen liegen in der Gesundheitsförderung des Einzelnen und in der Verringerung von Feinstaub und Stickoxiden für alle Stadtbewohnenden. Neben der individuellen Mobilität können im städtischen Bereich auch Lastenräder zu einer Verringerung von klimaschädlichen Abgasen beitragen. Dabei müssen die Städte jedoch die Herausforderung angehen das Fahrrad noch stärker in der Stadtplanung zu berücksichtigen, beispielsweise durch den Bau von Radschnellwegen.

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