Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein Kinderprogramm im Radio?
Der rbb hat zwei Kinderhörfunkprogramme. Eins ist der OHRENBÄR (rbbKultur), das andere ist Zappelduster (Antenne Brandenburg). Die Erfolgsfaktoren beim OHRENBÄR sind literarische Geschichten, die originär für den OHRENBÄR geschrieben werden. Die Geschichten sind aus der Lebenswelt der Kinder und auf Augenhöhe erzählt. Die Kinder können den OHRENBÄR digital nach ihren Bedürfnissen (Hörverhalten) konsumieren, entweder kapitelweise oder auch als Langversion (58 min) am Stück. Zappelduster hingegen ist ein journalistisches Format und kleinteiliger. Häufig wird ein Thema (Musik, Tiere, Natur, Berufe) behandelt und gemeinsam mit Kindergartenkinder, deren Statements in der Sendung zu hören sind, entstehen kleine Wissensinsel. Die Partizipation am Produkt steht hierbei an vorderster Stelle. Neben den Kindertönen sind auch Geschichten, Comedys und das Sandmännchen zum Hören Bestandteile der Sendungen.
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Welche journalistischen Formate und Darstellungsformen aus Ihrem Programm stoßen bei der jungen Zielgruppe auf besonders große Resonanz?
Hörgeschichten laufen am besten. Die Kinder können sie nebenbei hören oder auch
ganz konzentriert. Hierbei wollen wir bewusst die Phantasie der kleinsten Hörer*innen anregen.
Mit welchen interaktiven Programm-Elementen sprechen Sie die Phantasie Ihrer jungen Hörer an?
Mit Zappelduster gehen wir in die Kindergärten und lassen die Kinder teilhaben. Sie erklären Dinge aus ihrer ganz eigenen Sicht, die Moderatorinnen der Sendung ordnen ggf. ein. Die Kinder werden damit aktiver Teil der Sendung. Beim OHRENBÄR veranstalten wir jährlich einen Schreibwettbewerb, dabei können sich Grundschulklassen, aber auch einzelne Schülerinnen und Schüler anmelden. Die Kinder setzen sich dann anhand von Hörbeispielen mit dem Format OHRENBÄR auseinander und sollen anschließend eine eigene Hörgeschichte schreiben. Die eingereichten Geschichten werden von einer Jury aus Autor*innen, Regisseur*innen und Vertragsvertreter*innen bewertet. Das Projekt dient zur Schreib- und Leseförderung und zur Stärkung der Medienkompetenz. Er setzt auf das Engagement der Grundschullehrer und die Phantasie und den Erfindergeist der Kinder. Darüber hinaus engagieren wir uns mit dem OHRENBÄR und weiteren ARD-Landesrundfunkanstalten an der bundesweiten ARD-Kinderradionacht. Ein hervorragendes Projekt, wo Kinder aktiv aufgefordert zum Mitmachen aufgefordert werden.
Wie wichtig ist es, auch die Eltern der jungen Zielgruppe von dem Programm zu überzeugen?
Die Eltern sind für unserer Zuhörerinnen und Zuhörer wichtige „Gatekeeper“. Sie entscheiden meist, was, wann und wie lange gehört wird. In beiden Sendungen überzeugen wir durch Exzellenz. Ein regelmäßiges Qualitätsmanagement und die Auseinandersetzung mit der Zielgruppe und deren Eltern ermöglicht es uns auf die Bedürfnisse einzugehen. Häufig werden die Sendungen über verschiedene Devices Online in der ARD-Audiothek abgerufen, ob im Auto oder beim Zubettgehen. Wir bieten Verlässlichkeit, denn täglich wird unser Programm nicht nur linear, sondern auch digital veröffentlicht. Unser Angebot in der ARD-Audiothek ist werbefrei.
Wie wird Ihr Kinderprogramm in Ihrem Haus Programm-übergreifend unterstützt?
Wir haben das große Glück, dass unsere Hörfunkprogramme nicht nur On-Air auf uns aufmerksam machen, sondern, dass wir auch ein gern gesehener Programmpunkt bei OFF-Air-Aktivitäten der jeweiligen Sender sind, aber auch senderübergreifend gibt es schon mal einen Programmhinweis auf besondere Specials.