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Interview

Digitalisierungsfonds als Chance für den Medienstandort Deutschland

Ralf Otto Reisel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins Digital Radio Mitteldeutschland, über neue Wege zur Beschleunigung der Digitalisierung

Ralf Otto Reisel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins Digital Radio Mitteldeutschland Quelle: 30.04.2007

Meinungsbarometer: Herr Reisel, warum ist ein Digitalisierungsfond jetzt notwendig?

Ralf Otto Reisel: Knapp ein Jahr nach der Internationalen Wellenkonferenz - RRC 06 - gibt es noch keinen verbindlich abgestimmten Digitalisierungsplan für Deutschland. Gleichzeitig ist die Digitalisierung aller Kommunikationsmittel, Übertragungstechniken und Produktionsprozesse in vollem Gang und stellt besonders hohe Anforderungen an Produzenten, Konsumenten, Wirtschaft und Gesellschaft. Damit die Verunsicherung im Markt nicht noch größer wird und es endlich ein gewisses Maß an Planungssicherheit gibt, muss ein nationaler Digitalisierungsplan für alle Bereiche und Marktpartner aufgestellt  und umgesetzt werden. Hierzu - und das ist unser Vorschlag aus Mitteldeutschland - kann ein bundesweit einsatzfähiger Digitalisierungsfond zählen.

Wie soll und kann dieser Fond funktionieren?

Wir schlagen vor, dass finanzielle Mittel eingesetzt werden, um einen flächendeckenden Ausbau des Empfangs digitaler Kommunikationsprodukte zu unterstützen. Die Mittel sollen den Programmveranstaltern und den Endverbrauchern zu Gute kommen und sie auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten. Ein Teil der Mittel könnte auch für Forschung  und Entwicklung und für die Unterstützung einer national angelegten Informationskampagne genutzt werden. Vorstellbar ist, dass der Fond aus Mitteln der öffentlichen Hand gespeist wird, also von Bund, Ländern und der EU, aus Teilen der Rundfunkgebühren und von Partnern aus der Industrie.

Welche Schritte will der Verein Digital Radio Mitteldeutschland jetzt unternehmen, um die Idee des Digitalisierungsfonds mit Leben zu erfüllen?

Der Verein Digital Radio Mitteldeutschland hat sich immer schon als Vorreiter auf dem Gebiet der Digitalisierung verstanden, treibt mit seinen Ideen und seinem Know-How die Prozesse etwas schneller voran. Denkt man beispielsweise an die Entwicklung von Datendiensten und an den besonders frühen Start von Radioprogrammen via DAB. Wir haben immer schon versucht, mit neuen Denkansätzen Anstöße dafür zu geben, wie die Digitalisierung am besten umgesetzt und am Markt bekannt gemacht werden kann. Wir werden jetzt für die Notwendigkeit eines Digitalisierungsfonds werben und ein öffentliches und politisches Bewusstsein dafür schaffen müssen. Dazu muss zunächst ein nationaler Digitalisierungsplan formuliert und verabschiedet werden. In einem ersten Schritt werden wir auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland unsere Konzeptidee vorstellen und erstmals mit einer breiten Fachöffentlichkeit diskutieren.

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