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„Digitalisierungsfond ist absolutes Zukunftsmodell“

Österreichs Erfahrungen mit Förderung digitaler Technologien

Dr. Alfred Grinschgl, Rundfunk und Telekom Regulierung GmbH Quelle: 30.04.2007

Seit 2004 gibt es in Österreich einen Digitalisierungsfond zur Förderung digitaler Übertragungstechniken und Anwendungen. Der Fond hat jährlich 6,75 Millionen Euro zur Verfügung. Gespeist wird er aus Rundfunkgebühren. Die Mittel sollen möglichst technologieneutral und plattformunabhängig vergeben werden.

Eingerichtet ist der Fond bei der Rundfunk und Telekom Regulierung GmbH (RTR). Hier wird er von Dr. Alfred Grinschgl verwaltet, dem Geschäftsführer des Fachbereichs Rundfunk der RTR. „Der Fond wurde eingeführt, da wir als kleines Land hohe Digitalisierungskosten zu tragen hatten. Trotzdem wollten wir aber besonders an der Digitalisierung des Fernsehens frühzeitig teilnehmen“, sagt Grinschgl. Die Mittel werden unter anderem für die Durchführung wissenschaftlicher Studien, der Förderung von Pilotprojekten, der Entwicklung von Programmführern und Zusatzdiensten sowie der Entwicklung der Senderinfrastruktur vergeben. Sie werden aber auch dazu genutzt, finanzielle Anreize für Konsumenten zu schaffen, die auf digitalen Rundfunkempfang umsteigen wollen. Über die Mittelvergabe entscheidet die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria), welche die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung des Rundfunks in Österreich festlegt.

In den vergangenen zwei Jahren wurde der Digitalisierungsfond insbesondere zur Förderung des digitalen Antennenfernsehens DVB-T in Österreich eingesetzt. Nach verschiedenen Pilotprojekten, die aus Geldern des Fonds finanziert wurden, konnte DVB-T im Oktober vergangenen Jahres in Wien und allen Landeshauptstädten eingeführt werden. „Der Hauptvorteil des Fonds ist, dass wir Endkundenförderung betreiben können“, erklärt Grinschgl. Um die Zuschauer zum Umstieg auf das digitale Antennenfernsehen zu animieren, erhielten die ersten 100.000 Käufer von digitalen Set-Top-Boxen aus Mitteln des Fonds eine Förderung von 40 Euro. „Insbesondere sollten solche Boxen gefördert werden, die über die bloße Übertragung von Fernsehsignalen hinausgehen und deshalb einen Mehrwert gegenüber analogen Empfangsgeräten darstellen“, so Grinschgl weiter.

„Ein Beispiel dafür sind Boxen mit integrierter Multimedia-Home-Plattform, über welche der Empfänger Zusatzdienste abrufen kann.“ Sozial schwache Familien erhalten die Förderung übrigens noch bis zum Jahr 2010.

Von dem Fond profitieren neben DVB-T auch Projekte wie der laufende DVB-H-Testbetrieb „Mobile TV Austria“ und das digitale Kabelfernsehen. Alfred Grinschgl sieht den österreichischen Weg durchaus als wegweisend an: „Der Digitalisierungsfond ist ein absolutes Zukunftsmodell. Man kann einfach lückenlos und rascher auf digital umstellen“.

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