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Interview06.09.2016

DVB-T2 kann Terrestrik zukunftsfähig machen

Wie die SPD in Rheinland-Pfalz den Umstieg bewertet

Daniel Schäffner, medienpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Quelle: SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz Daniel Schäffner MdL SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Die Fernsehterrestrik ermöglicht den Empfang "mobil, ohne nennenswerten technischen Aufwand und kostengünstig", sagt Daniel Schäffner, medienpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz. Er sieht eine gute Zukunft für DVB-T2.





Seit Mai 2016 läuft in vielen Regionen Deutschlands der Pilotbetrieb für DVB-T2 HD. Wie schätzen Sie grundsätzlich die Fortführung der Fernsehterrestrik in Deutschland ein?
Die Fernsehterrestrik ermöglicht es den Nutzern, mobil, ohne nennenswerten technischen Aufwand und kostengünstig – gerade im Vergleich zu IPTV oder WebTV – Fernsehprogramme zu empfangen. Deshalb ist es wichtig, den terrestrischen Übertragungsweg für die Zukunft zu erhalten, der Umstieg auf DVB-T2 leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Die größere Programmvielfalt, der Empfang in HD-Qualität und die größere Reichweite von DVB-T2 können dazu beitragen, die Attraktivität des digitalen Antennenfernsehens zu erhalten und womöglich zu steigern.

Ab Juli 2017, so hat jetzt der Plattformbetreiber Freenet-TV bekannt gegeben, werden die privaten Programme nur gegen eine Jahresgebühr von 69 Euro zu empfangen sein. Was halten Sie von den Plänen?
Mit der Einführung von DVB-T2 wird auch in der Fernsehterristrik der Übergang von einem Transport- auf ein Vermarktungsmodell vollzogen, das bereits bei anderen TV-Verbreitungswegen angewendet wird. Positiv zu bewerten ist, dass die Programme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter nach wie vor kostenfrei empfangbar sein werden. Ambivalent zu bewerten ist hingegen, dass für private Sender voraussichtlich ein monatliches Entgelt in Höhe eines mittleren einstelligen Euro-Betrags fällig wird. Die Argumentation der Privatsender ist allerdings nicht von der Hand zu weisen. Die Bereitstellung von terrestrischen Programmen sei nur dann wirtschaftlich darstellbar, wenn sie – wie im Kabel und bei IPTV bereits geschehen – ihr Geschäftsmodell auf ein Vermarktungsmodell umstellen und ein monatliches Entgelt für die Bereitstellung von DVB-T2 erheben. Auf diese Weise soll die Refinanzierung der terrestrischen Verbreitung erleichtert werden.

Kann unter diesen Umständen DVB-T2 ein Erfolg werden oder scheitert die Terrestrik?
Das digitale Antennenfernsehen DVB-T als TV-Verbreitungsweg hat laut Digitalisierungsbericht der Medienanstalten derzeit einen Marktanteil von rund 10 Prozent der bundesweiten TV-Haushalte (Stand: Juni 2015). In den DVB-T-Kernregionen, in denen sowohl öffentlich-rechtliche wie auch private Programme zu empfangen sind, ist der Marktanteil im vergangenen Jahr sogar leicht auf 17,5 Prozent der TV-Haushalte gestiegen. Mit dem Wechsel zu DVB-T2 werden die Reichweite der Programme und die Programmvielfalt noch einmal erhöht – und damit die Attraktivität von DVB-T2 als alternativem TV-Verbreitungsweg. Nicht zuletzt wird sich die Möglichkeit, digitales Antennenfernsehen nun auch in HD-Qualität zu empfangen, positiv auswirken.

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