Full-HD, neue Mehrwertdienste und über 40 Programme, wird DVB-T2 die Terrestrik neu beflügeln?
Die Einführung des neuen DVB-T2 Standards in Verbindung mit dem effizienten Kodierverfahren HEVC ist ein echter Meilenstein für das digital-terrestrische Fernsehen in Deutschland. Die Zuschauer profitieren von einer größeren Sendervielfalt in bester Bildqualität, bei gleichbleibend einfacher und kostengünstiger Handhabung. Und neben der multithek wird es künftig weitere hybride Angebote geben.
Für die Fernsehsender bedeutet der Umstieg mehr Kapazität für Programme, die Möglichkeit zur Programmverbreitung in HD, Potenziale für neue Geschäftsmodelle sowie Steigerung der technischen Reichweite. Unter dem Strich bringt die Einführung von DVB-T2 für alle Seiten Vorteile. Und wir machen die Terrestrik als drittstärksten TVEmpfangsweg fit für den Wettbewerb der Übertragungswege.
Mit welchem Know-how gehen Sie als Sendernetzbetreiber die Umstellung auf das neue DVB-T2-Fernsehen an?
Media Broadcast hat den Aufbau von DVB-T in Deutschland von Beginn an begleitet und auch frühzeitig die Entwicklung von DVB-T2 mit vorangetrieben. Aufbau und Betrieb neuer Sendernetze auf Basis neuer Standards gehören zu unserem Kerngeschäft, denken Sie nur an unsere erfolgreiche Planung, Aufbau und Betrieb des DVB-T2-Testnetzes 2012 in Singapur oder den Aufbau des bundesweiten DAB+ Radionetzes in Deutschland. Die Zuweisung der Plattformbetreiberlizenz an Media Broadcast hat zudem gezeigt, dass uns die Landesmedienanstalten über den Netzbetrieb hinaus deutlich mehr zutrauen. Sie macht den Weg frei für die Weiterentwicklung des Unternehmens von einem B2B-Sendernetzbetreiber hin zu einem Plattformanbieter auch im Endkundenmarkt für digital-terrestrisches Fernsehen.
Seit November 2014 laufen die ersten DVB-T2-Tests. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Testbetrieb und wie laufen die Vorbereitungen auf die kommende Einführungsphase und den Regelbetrieb?
Der Testbetrieb findet aktuell in Berlin, München und seit 18. August auch im Raum Köln/Bonn statt. Diese Projekte verlaufen erfolgreich und sind ein wichtiger Schritt hinsichtlich der Einführungsphase ab dem zweiten Quartal 2016 und des anschließenden Regelbetriebs, der für das erste Quartal 2017 geplant ist. Sie bilden die komplette DVB-T2-Übertragungskette ab und bieten damit Sendern und Endgeräteanbietern eine optimale Testumgebung.
Wie sieht der künftige DVB-T2-Programmplan für den Regelbetrieb aus?
Die Einführung von DVB-T2 schlägt ein neues Kapitel in der Digitalterrestrik auf. Über DVB-T2 werden künftig rund 40 öffentlichrechtlicheund private Programme verbreitet, größtenteils in HD. Hinzu kommen hybride Angebote der multithek. Wir ergänzen mithin die Vorteile von DVB-T um stark nachgefragte TV-Dienste, wie z. B. Video on Demand. Über das konkrete Programm- und Diensteangebot wird Media Broadcast zu gegebener Zeit informieren.