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Brandenburg erwartet große Vorteile durch Digitalisierung in der Landwirtschaft

Wie das Bundesland die Weiterbildung der Landwirte fördert

Eduard Krassa, Abteilungsleiter der Abteilung Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Forsten, Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg Eduard Krassa Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg 02.05.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Mit dem zunehmenden Einzug digitaler Technik in die Landwirtschaft erwartet Eduard Krassa vom Brandenburger Landwirtschafts-Ministerium neben wirtschaftlichen Vorteilen, dass "Ressourcen eingespart, die Umwelt durch überflüssigen Mitteleinsatz geschont" werde. Als Schlüssel für den erfolgreichen Einsatz neue Technologien sieht er "die ständige Weiterbildung des vorhandenen Fachpersonals".







In die Landwirtschaft zieht immer mehr digitale Technik ein. Welche Potenziale sehen Sie für die Agrarwirtschaft mit den neuen Technologien?
Moderne Landmaschinen sind zunehmend mit digitaler Technik ausgestattet, die der Landwirt oft beim Kauf mit bezahlt. Die Herausforderung besteht deshalb heute in der optimalen Nutzung dieser digitalen Möglichkeiten. Die Vorteile dieser Technik liegen auf der Hand, besonders dann, wenn es sich um eine großräumige Landbewirtschaftung handelt, wie wir sie in Brandenburg vorfinden. Mit Hilfe dieser Technik lassen sich vor allem Düngemittel und Pflanzenschutzmittel bedarfsgerechter und zielorientierter ausbringen. Damit werden Ressourcen eingespart, die Umwelt wird durch überflüssigen Mitteleinsatz geschont und über einen längeren Zeitraum haben diese Verfahren nachgewiesene wirtschaftliche Vorteile für die Landwirte. Der Einsatz digitaler Technik in der Tierhaltung ermöglicht immer eine bessere Tierkontrolle, die Früherkennung von Erkrankungen und die Optimierung der Haltungsbedingungen.

Neue Technologien bringen neue Herausforderungen. Wie muss sich die Ausbildung der Landwirte im Zeichen der neuen Technologien ändern? Und wie kann die Politik dabei helfen?
Die Ausbildung der Landwirte muss sich stets am neuesten Stand der Technik orientieren und den Einsatz dieser Technik auch beispielhaft demonstrieren. Das sollten immer selbstverständliche Ausbildungsinhalte sein. Viel wichtiger sind aus unserer Sicht die ständige Weiterbildung des vorhandenen Fachpersonals und die Demonstration der Vorteile digitaler Technologien an praxisrelevanten Beispielen. Z.B. wurde in Brandenburg ein Projekt zur Umsetzung von „Precision Farming“ (über LEADER) gefördert und auch das Weiterbildungsangebot der Brandenburgischen Landakademie (BLAk) für landwirtschaftliche Führungs- und Fachkräfte nimmt auf diese neuen digitalen Technologien Bezug. Diese Angebote werden ebenfalls vom Land Brandenburg unterstützt.

Neue Technologien erfordern Investitionen. Bedroht die Digitalisierung die kleinen Landwirtschafts-Betriebe?
Die Investitionen in diese neuen Technologien sind sicher nicht von jedem Landwirtschaftsbetrieb zu realisieren. Da moderne Landmaschinen nur dann rentabel eingesetzt werden können, wenn man die gebotenen Möglichkeiten auch ausnutzen kann, werden diese Maschinen oft auch überbetrieblich eingesetzt. Auch landwirtschaftliche Lohnunternehmer und Maschinenringe werden diese Technik zunehmend anbieten, sodass auch kleinere Landwirtschaftsbetriebe digitale Technologien nutzen können.

Für neue Technologien – etwa die Überwachung von landwirtschaftlichen Flächen mit Drohnen - braucht es ggf. neue rechtliche Rahmen. Wo sehen Sie in nächster Zeit diesbezüglich Handlungsbedarf?
Die digitale Erfassung der natürlichen Gegebenheiten der Ackerfläche (Bodenstruktur, Versorgungsstufe mit erforderlichen Nährstoffen, Feuchtigkeit u. a.) und des Bewuchses oder auch des Schädlingsbefalls ist die wichtigste Voraussetzung für den Einsatz der digitalen Technologien im Acker und -Pflanzenbau. In diesem Zusammenhang stellt die Überfliegung der Flächen mit Drohnen nur eine Möglichkeit der Erfassung dar. Wir sehen weitere Möglichkeiten durch die fortschreitende Entwicklung der Geoinformationssysteme (GIS-Technik) und erkennen hier den größten Handlungsbedarf, um flächendeckende Informationen zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen der Projektförderung (EIP) werden im Land Brandenburg Lösungsansätze zur teilflächenspezifischen Aussteuerung von Wasser- oder Düngegaben unterstützt, von denen wir neue praxisrelevante Erkenntnisse erwarten.

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