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Im Dialekt zum Erfolg

Wie BR Heimat zum erfolgreichsten Digitalprogramm des BR wurde

Stefan Frühbeis, Wellenchef von BR Heimat Quelle: BR/Markus Konvalin Stefan Frühbeis Wellenchef BR Heimat 24.11.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Der BR unterhält mit BR Heimat ein 24-Stunden-Vollprogramm auf DAB+, das großteils in den bayerischen Dialekten moderiert wird und auch Studiogäste „ihren“ Dialekt sprechen können. Innerhalb kürzester Zeit hat sich die Volks- und Blasmusikwelle zum erfolgreichsten Digitalprogramm des BR entwickelt. Auch, weil "Klang und Anmutung von BR Heimat in Moderation und Liedgut eine Hörer-Bindung schaffen, die über das „übliche“ Maß hinausgeht", so der Wellenchef von BR Heimat, Stefan Frühbeis.







Viele Radiostationen entdecken die Dialekte und die Mundart ihrer Region wieder und senden Programme jenseits von Hochdeutsch. Welche Sendungen gibt es bei Ihnen? (Und was versprechen Sie sich von der Ausstrahlung?)
Der BR unterhält mit BR Heimat ein 24-Stunden-Vollprogramm auf DAB, das großteils in den bayerischen Dialekten moderiert wird und auch Studiogäste „ihren“ Dialekt sprechen können. Die Lieder in der Musikrotation sind in den Dialekten der Sängerinnen und Sänger und ihren Regionen gehalten.

Lange wurden Dialekte und Mundart vor allem als Stereotype für Comedy genutzt. Warum werden stark Dialekt sprechende Figuren heute wieder ernster genommen?
Dialekt war in Bayern nie auf Comedy reduziert. Dialekt ist aber wieder ein Ausdruck für Authentizität und Selbst-Bewusstsein. Und die „Heimat“-Bewegung ist inzwischen so stark, dass sich niemand seiner regionalen Sprachfärbung (oder seiner Tracht, oder seines Brauchtums) mehr schämen muss. Dieses Bewusstsein ist inzwischen in allen Landesteilen und Bevölkerungsschichten angekommen.

Einzelne Dialekte und Mundarten sind für Auswärtige kaum zu verstehen. Wie stark darf ein Dialekt/Mundart gesprochen werden?
Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk für einen Flächenstaat wie Bayern müssen Moderationen so verständlich sein, dass sie im gesamten Sendegebiet „verstehbar“ sind. Gleichzeitig soll die Heimat/Herkunft jeder Stimme erkennbar sein. Einzelne Spezial-Ausdrücke des jeweiligen Dialekts, die nicht überall bekannt sind, stören nicht und bereichern das jeweilige Sprachbild. Interviewpartner dürfen & sollen „ihren“ Dialekt sprechen.

Im Zuge der Digitalisierung sind alle Programme weltweit über das Internet zu empfangen – andererseits werden die Inhalte immer vielfältiger. Wie sehen Sie die Zukunft von Dialekt und Mundart im Programm?
Im Zuge der weltweiten Gleichschaltung von Radioprogrammen werden Programme gut daran tun, einen Mehrwert durch Regionalität zu generieren. Beispiel: Bayern und Freunde Bayerns hören BR Heimat weltweit über Internet. Klang und Anmutung des Programms in Moderation und Liedgut schaffen eine Hörer-Bindung, die über das „übliche“ Maß hinausgeht.

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