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Wie kommt die KI in die Realwirtschaft?

Was 2019 wichtig wird

Prof. Dr. Christoph Meinel, Institutsdirektor, Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH Quelle: HPI/K. Herschelmann Prof. Dr. Christoph Meinel Institutsdirektor Hasso-Plattner-Institut 07.01.2019
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Neben vielen anderen Trend-Themen sieht Prof. Dr. Christoph Meinel, Institutsdirektor des Hasso-Plattner-Instituts einen wichtigen Schwerpunkt für die nächste Zeit bei Künstlicher Intelligenz, insbesondere maschinellem Lernen. Es gehe künftig darum, "den Transfer aus guter Grundlagenforschung zu diesen Themen in die Realwirtschaft hinbekommen." Auch bei wichtigen anderen Trends ist das HPI ganz vorn dabei.







Sprachassistenten gelten auch für 2019 als ein großer Trend – wie werden Sprachassistenten die nächste Zukunft verändern?
Aktuell denken wir bei Sprachassistenten vorwiegend an unsere Smartphones, auf denen zum Beispiel Siri integriert ist, oder an Lautsprecherboxen wie Alexa Echo oder Google Home. Künftig werden uns sprachgesteuerte Assistenten überall begegnen – im Haushalt, im Kundendienst oder im Auto, um nur wenige Beispiele zu nennen. Denn Sprachsteuerung ist eine ideale Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, viel effektiver als die heute üblichen textbasierten Schnittstellen. Sprache ist für den Menschen die natürlichste Form der Interaktion. Wenn wir mit Computern sprechen können, vereinfacht das unsere Welt erheblich: Wir müssen nicht mehr alle Geräte bedienen können und sparen Zeit, da der Zuruf um ein Mehrfaches schneller ist als etwa die Eingabe über Tastaturen. Gespräche mit jungen Schülern im Alter von 10 – 15 Jahren zeigen: Je jünger die sind, desto stärker nutzen sie Sprachsteuerung. So werden über Messenger heute häufig gar keine Mitteilungen mehr verschickt, sondern viel lieber Sprachnachrichten.

Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) wachsen seit Jahren und dennoch wurden lange nicht alle Erwartungen bei den Marktplayern erfüllt. Kommt der große Durchbruch auf dem Massenmarkt nun?
Diese Techniken werden durchaus bereits eingesetzt – nur geschieht dies noch vorwiegend in Bereichen jenseits des Massenmarktes. In der Industrie setzt unser Kooperationspartner Rolls Royce beispielsweise Virtual Reality bei der Entwicklung seiner komplexen Triebwerke ein, bei Siemens lernen Auszubildende das Schweißen mittels Datenbrille und Augmented-Reality. Wie bei vielen anderen Innovationen wird es für den Durchbruch in den Massenmarkt sogenannter Killerapplikation bedürfen – wobei beispielsweise virtuelle Wohnungsbesichtigungen samt digitaler Möblierung der Objekte schon heute angeboten werden. Ein Vorreiter sind sicher Computerspiele – durch den Erfolg von Pokemon Go haben Millionen vom Menschen zumindest eine Vorstellung davon gewonnen, was mit Augmented Reality möglich ist und sein wird. Auch am Hasso-Plattner-Institut experimentieren wir mit den verschiedenen Technologien und erforschen beispielsweise die Verbesserung von VR-Erlebnissen in unterschiedlich großen und ausgestatteten Räumen.

Experten sehen eine zunehmende Bedeutung von Autonomen Dingen wie etwa Fahrzeugen, Robotern oder Dronen. Welche Bereiche unseres Lebens könnte derartige Technik im Jahr 2019 erobern?
Gerade deutsche Unternehmen könnten von dieser Entwicklung in den nächsten Jahren stark profitieren und die neuen Techniken dazu nutzen, ihre Produktionsprozesse zu optimieren. Bereits heute transportieren autonome Fahrzeuge in vielen vernetzten Fabrikhallen Werkstücke und smarte Roboter arbeiten „Hand in Hand“ mit Menschen. Diesen rasanten Wandel in deutschen Fabriken werden wir übrigens auch auf unserer diesjährigen Industrie-4.0-Konferenz am 24. Januar in Potsdam mit Unternehmen und Wissenschaftlern diskutieren.

Welche digitalen Trends sind für Sie daneben die wichtigsten für das Jahr 2019?
Das Thema Künstliche Intelligenz, insbesondere maschinelles Lernen, wird uns weiter begleiten – und das nicht nur in der Wissenschaft. Und es wird zunehmend um Anwendungen dieser Technologien gehen. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland wird es ganz entscheidend sein, dass wir den Transfer aus guter Grundlagenforschung zu diesen Themen in die Realwirtschaft hinbekommen. Zwei weitere Themen, die uns in Deutschland auch 2019 begleiten werden, sind: Der Ausbau der digitalen Infrastrukturen, der nun einmal die Grundvoraussetzung für eine gelingende Digitalisierung ist und der Digitalpakt. Obwohl sich alle einig sind, dass die Digitalausstattung an Schulen erste Priorität haben soll, sind wir hier nicht vorangekommen. Mit der Verzögerung des Digitalpakts kommt es zu einem weiteren Stau bei der digitalen Transformation unserer Schule und Deutschland kommt noch weiter ins Hintertreffen.

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