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Bericht

Wenn plötzlich das Garagentor aufgeht

LTE-Massenmarkt könnte zu ungeahnten Störungen führen

Quelle: Hörmann KG / Apple Inc. 31.10.2012

Wenn sich das eigene Garagentor wie von Zauberhand öffnet oder schließt, könnte unter Umständen auch der Nachbar Schuld sein, der gerade mit seinem LTE-fähigen Telefon im Internet surft. Denn auf einer von drei Funkfrequenzen für das neue schnelle Mobilfunkinternet sind Millionen von funkgesteuerten Geräten unterwegs, weil dieses Spektrum europaweit für diese Anwendungen harmonisiert wurde und noch immer intensiv genutzt wird. Neben drahtlosen Türsystemen könnten auch Babyphones, Alarmanlagen, Hörhilfen und Funkmikrofone vom neuen LTE nachhaltig gestört werden. Böse Pannen oder Störgeräusche wären die Folgen. Das belegt eine Studie des Drahtlos-Branchenverbands APWPT vom Juni 2012.

Aktuell wird das Problem befeuert durch den schnellen Ausbau der LTE-Netze – aber auch durch eine Vielzahl neuer LTE-Smartphones, die mit immer größerer Zahl auf dem deutschen Markt Einzug halten. So haben kürzlich neben Apple mit dem iPhone 5 auch die Hersteller Samsung, HTC und LG neue Geräte mit dem neuen Breitband-Mobilfunk präsentiert. Genau diese wachsende Zahl an neuen LTE-fähigen Handys macht derzeit der Drahtlosindustrie große Sorgen. So befürchtet der Geschäftsführer vom Mikrofon- und Drahtlosspezialisten Sennheiser, Ties-Christian Gerdes, vermehrt auftretende Störungen bei Funkmikrofonen, die noch auf der 800 MHz Frequenz arbeiten. Nach Aussagen von Gerdes im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk ist bereits ein aktives LTE Handy imstande, das komplette Funkmikrofonsystem eines Theaters zu stören.

Doch nicht alle LTE Handys stören gleichermaßen. Das liegt daran, dass beispielsweise das neue iPhone 5 im Vertrieb der Deutschen Telekom auf einer anderen Frequenz (1.800 MHz) arbeitet. Auf dieser Frequenz drohe nach Aussagen Gerdes zumindest der Drahtlostechnik an den Theatern und Freilichtbühnen keine Gefahr. Bei anderen Geräten, des Mobilfunk- Branchenprimus sind allerdings auch die potentiell gefährlichen 800 MHz Frequenzen im Einsatz. Genauso ist das der Fall bei den Telekom-Konkurrenten Vodafone und O2. Lediglich der vierte Mobilfunkbetreiber E-Plus setzt ausschließlich auf die dritte LTE-Frequenz auf 2.600 MHz.

Doch wer, wie und was genau stören könnte, darüber konnte selbst der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie ZVEI, auf Anfrage des Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk, noch keine abschließende Auskunft geben. Immerhin hat der Verband bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass auch das digital-terrestrische Fernsehen DVB-T mit dem neuen LTE-Standard zu kämpfen hat.

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