Fast 9 Jahre beträgt derzeit das durchschnittliche Alter aller Fahrzeuge auf den deutschen Straßen. Und noch immer sind die meisten Autos mit veralteter Radiotechnik unterwegs. Selbst bei den Neuwagen sind erst 10 Prozent mit modernen Digitalradios ausgestattet.
Ein gutes Geschäft für die Nachrüster und Spezialwerkstätten, bestätigt Dirk Krüger, der bei ACR, Europas größtem Car Media Spezialist mit über 300 Fachhändlern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Beneluxländern, arbeitet. Der Geschäftsführer der Spezialwerkstatt in Halle (Saale) wird nach eigenen Aussagen immer häufiger auf DAB+ angesprochen. „Mittlerweile“, so Krüger, „ist für viele Kunden das neue Digitalradio ein echtes Kaufargument, wenn es um die Wahl von neuen Radios oder Infotainmentsystemen geht“. Der Fachhändler führt das darauf zurück, dass das Thema Digitalradio endlich auch bei der Industrie angekommen ist und viele neue Geräte bereits mit DAB+ angeboten werden. Zudem profitiere man auch von den vielzähligen Werbe- und Marketingaktionen für Digitalradio. „Mittlerweile ist es sogar so, dass sich Topgeräte namhafter Hersteller ohne DAB+ deutlich schlechter verkaufen, als moderne Naviceiver mit Digitalradio.“
Am besten „laufen“ aber derzeit nach Aussagen Krügers die sogenannten „1DINDAB+ Radios“, die es bereits ab 140 Euro gibt. Für den Einbau, der je nach Modell zwischen 50 und 100 Euro kostet, brauchen Krügers ACR-Spezialisten meist weniger als 40 Minuten. „Aufschläge kommen allerdings dann dazu, wenn zusätzliche Verblendungen am Armaturenbrett notwendig werden“, so Krüger. Trotzdem sei das Gesamtpaket aus Digitalradio, Antenne und Einbau selten teurer als 300 Euro. Weniger gern sieht der Fachhändler Kunden, die ihre Naviceiver, woanders gekauft haben. „Denn dann müssten oft erst Einbauschächte vorgearbeitet, was sich auf die Kosten niederschlagen kann.“ Empfehlenswerter sind nach Auskunft Krügers die sogenannten „E>GO-Naviceiver“, die der ACR passgenau für die jeweiligen Fahrzeugmodelle bereithält. Solche Geräte gibt es mit Navigation, Digitalradio, DVB-T, DVD-Player und Bluetooth für um die 1.000 Euro. „Im Vergleich zu den Infotainmentsystemen der Neuwagenhersteller sei dies aber immer noch relativ günstig“, so Krüger.
Im Hinblick auf den weiteren Markterfolg von Digitalradio wünscht sich der Technikmann künftig noch mehr Programmvielfalt. Am baldigen Durchbruch von Digitalradio zweifelt Dirk Krüger jedenfalls nicht. Schließlich seien in den letzten Jahren bereits fast alle anderen Rundfunkübertragungssysteme erfolgreich und flächendeckend digitalisiert worden.