Die AGF passt ab dem kommenden Jahr das Gewichtungsmodell für die TV-Quoten an. Was erwarten Sie im Ergebnis von den neuen Daten?
Jede Panel oder Anbieterveränderung führt zu einer Ergebnisveränderung. Eine Anpassung des Gewichtungsmodells sollte das Ziel verfolgen, die Bewegtbild Nutzung so repräsentativ wie möglich abzubilden. Neue Anbieterstrukturen, Veränderungen in der Soziodemographie machen dies notwendig. Seit Jahren beobachten wir Sehdauerrückgänge, die nicht einzig auf die Veränderung der Seh- und Nutzungsgewohnheiten, insbesondere jüngere Publika zurückzuführen sind. Die Anpassung des Gewichtungsmodelles zielt darauf, diese Messlücken auszugleichen und die Nutzung der Angebotsstrukturen optimal abzubilden.
Durch die neue Gewichtung kann es Rückgänge und Zuwächse in geringem Umfang bei bestimmten Sendern und auf gewissen Programm- und Timeslots geben. Wie bewerten Sie das?
Die Anpassung des Gewichtungsmodells wird sicherlich dazu führen, dass sich Leistungswerte (Sehdauern, Marktanteile) verändern. Es kann nicht nur Gewinner geben. Im Fokus steht für die Agenturen die realistische Abbildung der TV-Nutzung als Basis einer stabilen Währung, die im Markt für Kontinuität sorgt.
Es gibt auch Forderungen, das AGF-Panel aufzustocken – wie sehen Sie das?
Die Anforderung ist berechtigt, wenn man bedenkt dass der TV-Markt immer stärker fragmentiert und insbesondere kleinere Angebote in den Binnenstrukturen nicht optimal dargestellt bzw. geplant werden können. Ob dies mit der derzeitigen Architektur möglich ist, ist allerdings fraglich.
Seit vergangenem Jahr gibt es eine Konvergenzwährung, bei der Streaming-Nutzung usw. berücksichtigt wird. Wie ist Ihr diesbezügliches Fazit?
Die Konvergenzwährung ist für crossmediale Fragestellungen – insbesondere für die Bewertung crossmedialer Kampagnen – seit langem überfällig. Die derzeit zur Verfügung stehenden Daten sind für einen Überblick sicher hilfreich, allerdings sollten die Daten schneller zur Verfügung stehen, um reagibler zu sein.
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