Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Schnelle Rechtssicherheit minimiert Risiken

Wie DIVICON MEDIA das VG-Urteil zum 2. DAB+ Bundesmux einschätzt

Mike Lehmann, Sprecher der Geschäftsführung DIVICON MEDIA HOLDING GmbH Quelle: DIVICON MEDIA/ Martin Neuhof Mike Lehmann Geschäftsführer DIVICON MEDIA 29.05.2019
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Das Verwaltungsgericht Leipzig hat den bisherigen Zuweisungsbescheid für den zweiten DAB+ Bundesmux aufgehoben. Gegen das Urteil wurde neben der Berufung zum Sächsischen Oberverwaltungsgericht auch die Sprungrevision zum Bundesverwaltungsgericht zugelassen. Kurz nach der Entscheidung des VG war Mike Lehmann, Sprecher der Geschäftsführung DIVICON MEDIA HOLDING GmbH, für eine erste Einordnung bereit.







Das Verwaltungsgericht Leipzig hat den Zuweisungsbescheid für den 2. DAB+-Bundesmux wegen durchgreifenden Verfahrensfehlern aufgehoben - wie bewerten Sie das?
Mit dem Urteil hat sich bereits das dritte Mal ein Gericht in der Sache positioniert. Dabei sind die Rechtsauffassungen nahezu identisch und es ist aufgrund der aufgezeigten Verfahrensfehler hochgradig unwahrscheinlich, dass das Verfahren in folgenden Instanzen einen anderen Ausgang nimmt. Zudem habe ich aus den Ausführungen des Gerichtes gelernt, dass die erst nach Bewerbungsschluss gegründete Antenne Deutschland GmbH & Co. KG als Bewerber definitiv aus dem Verfahren ausgeschieden ist. Infrage kommen je nach Urteilsbegründung nur noch die ursprünglichen Bewerber oder eine komplette Wiederholung des gesamten Verfahrens.
 
Gegen das Urteil ist neben der Revision am Sächsischen Oberverwaltungsgericht auch die Sprungrevision zum Bundesverwaltungsgericht möglich – wie sollte das Verfahren aus Ihrer Sicht idealerweise weitergehen?
Wer ernsthaftes Interesse am 2. nationalen DAB+ Bundesmux hat, sollte ebenso an schnellstmöglicher Rechtssicherheit interessiert sein. Unterstellt man, dass die Landesmedienanstalten Rechtsmittel einlegen, würde bei einer Sprungrevision ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes in wenigen Monaten vorliegen, ein Berufungsverfahren mit anschließender Revision kann bis zu acht Jahre dauern. Niemand kann sagen, was unterwegs alles passiert. Im Übrigen dürften in einer so langen Zeit gegen die Landesmedienanstalten erhebliche Schadenersatzforderungen aufwachsen. Dabei spielt es keine Rolle, aus welcher Richtung diese Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden. Schnelle Rechtssicherheit minimiert also Risiken und stellt den 2. DAB+ Bundesmux auf ein sicheres Fundament.
 
Im Herbst 2019 sollten die neuen DAB+ Programme auf Sendung gehen – wie realistisch ist das nun?
Sollte dies geschehen, ist das unseriös und für jeden Programmanbieter ein Spiel mit dem Feuer. Das bisherige Verfahren ist meiner klaren Beobachtung nach nicht ansatzweise für eine verlässliche Planung geeignet und es ist völlig offen, wer tatsächlich dann die Plattform betreiben wird. Und wir gehen natürlich davon aus, da ja auch die Ausschreibung der Landesmedienanstalten ursprünglich sinnvoll die Trennung von Plattform und Sendernetzbetrieb als Kern hatte, dass der dann rechtmäßige Plattformbetreiber im jetzt liberalisierten Markt der Sendenetzbetreiber ein faires Auswahlverfahren zur Suche des besten Dienstleisters durchführt. Wir werden als DIVICON natürlich sehr gerne ein attraktives Angebot abgeben.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Arnold Stender
Geschäftsführer
MEDIA BROADCAST

Arnold Stender - einer der Geschäftsführer der Antenne Deutschland
DAB+ | 2. Bundesmux

Zweiter Bundesmux so schnell wie möglich

Wie Antenne Deutschland das Urteil des VG ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Arnold Stender
Geschäftsführer
MEDIA BROADCAST

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Cornelia Holsten
Direktorin
Bremische Landesmedienanstalt (bre(ma

Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt (bre(ma und Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM)
DAB+ | 2. Bundesmux

Wie geht es mit dem 2. Bundesmux weiter?

Wie die DLM das Urteil des VG Leipzig kurz nach ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Cornelia Holsten
Direktorin
Bremische Landesmedienanstalt (bre(ma

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.